Kultur und Geschichte des Kantons Schwyz - spannend, faszinierend und spirituell
Zahlreiche Funde belegen, dass bereits vor 4000-5000 Jahren die ersten Menschen in dem Gebiet des späteren Kantons Schwyz lebten. Einer der wichtigsten und kulturell prägendsten Momente der Regionsgeschichte geschah vor rund 1400 Jahren, als sich die Alemannen in der Region festsetzten. Immer mehr Menschen zogen hinzu und die ersten monumentalen, christlichen Bauten bezeugen die rasche Ausbreitung des Christentums. Über die Jahrhunderte begannen sich diese Strukturen zu festigen und Orte wie das berühmte Kloster Einsiedeln gewannen im 10. Jahrhundert an Bedeutung. Immer deutlicher trat dabei die Organisation der Schwyzer als Talgemeinschaft hervor. Diese gewann an Macht und konkurrierte bald mit den damaligen Grundherren im späteren Kantonsgebiet. Im Jahr 1291, als die Habsburger versuchten, ihre Herrschaft über die Gebiete zu stärken, verbündeten sich Schwyz, Uri und Unterwalden im sogenannten Bundesbrief, der heute als Gründung der "Alten Eidgenossenschaft" gilt. Deshalb bezeichnet man sie heute als die drei "Urkantone". Sie unterstützten einander militärisch und politisch, um ihre Unabhängigkeit gegenüber den umliegenden Herrschaften zu wahren. Im Gründungsmythos der Schweiz stellt der Bundesbrief die Grundlage für den brühmten Rütlischwur und den historischen Kontext in Schillers "Wilhelm Tell" dar.
Sie können nach dieser kurzen geschichtlichen Auffrischung erahnen, wie sehr der Kanton Schwyz von seiner langen Geschichte und Tradition geprägt ist. An vielen berühmten Orten lässt sich ein Blick zurück in die Zeit und auf die Geschichte der interessanten Region erhaschen.
Das Kloster Einsiedeln – große spirituelle Bedeutung und kultureller Reichtum
Das Kloster Einsiedeln ist ein wichtiger Wallfahrtsort und eine der bedeutendsten religiösen Stätten des Landes. Bereits 835 errichtete der Mönch Meinrad an der Stelle der heutigen Gnadenkapelle seine Einsiedelei. Die Gründung des Stifts wurde 947 durch König Otto I. bestätigt. Damit ging die Reichsunmittelbarkeit und freie Abtswahl einher. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster immer weiter ausgebaut. In seiner heutigen Größe und Bedeutung, ist es als eines der wichtigsten katholischen Klöster in ganz Europa und weltweit bekannt.
Das berühmteste Highlight des Klosters ist die "Schwarze Madonna", eine hölzerne Statue der Jungfrau Maria. Der Legende nach wurde die Statue von einem Engel aus dem Heiligen Land nach Einsiedeln gebracht.
Neben der Schwarzen Madonna ist das Kloster für seine prächtige Barockarchitektur, seine Bibliothek und seine Kunstschätze bekannt. Aus verschiedenen Epochen kann man hier eine beeindruckende Sammlung von historischen Dokumenten, Gemälden, Skulpturen und anderen Kunstwerken betrachten.


Das Forum Schweizer Geschichte Schwyz – eines der bedeutendsten kulturhistorischen Museen im Raum der Alpen
Das Forum Schweizer Geschichte ist ein Museum und Kulturzentrum, welches 1995 eröffnet wurde. Von außen kann man dem barocken Korn- und Zeughaus nur schwer anerkennen, dass es eines der bedeutsamsten Museen des gesamten Alpenraums ist. Diese Bedeutung entspringt vor allem der Funktion als Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums. Das schweizerische Nationalmuseum beschäftigt sich mit der Kultur und Geschichte der Schweiz. Insbesondere die Geschichte des Kantons Schwyz wird in einer interaktiven und multimedialen Erfahrung auf eine einzigartige Weise dargestellt.
Die Entstehung der Schweiz, mit der wir uns am Anfang kurz beschäftigt haben, lässt sich in der permanenten Ausstellung „Entstehung Schweiz. Unterwegs vom 12. ins 14. Jahrhundert“ als eine Art Erlebnisparcours nacherleben.
Das Forum Schweizer Geschichte Schwyz ist einer der wichtigsten Orte für die Bewahrung und Verbreitung der schweizerischen Geschichte und Kultur und ist nicht nur für jeden Schweizer ein hochinteressantes Reiseziel.
Der Vitznauerstock
Es ist vielleicht auf den ersten Blick etwas seltsam, dass es ein Bergmassiv auf diese Liste geschafft hat, aber der Vitznauerstock hat eine lange Geschichte und spielte in der Vergangenheit eine wichtige Rolle in der Verteidigung der Schweiz. Das Bergmassiv erstreckt sich über eine Fläche von etwa 15 Quadratkilometern und liegt zwischen dem Vierwaldstättersee und dem Muotathal.
Im Zweiten Weltkrieg wurde tief in den Berg hinein eine Festung mit Geschützbunkern und Mannschaftsunterkünften erbaut, die Teil des schweizerischen Verteidigungssystems gegen Deutschland und Italien war. Das Artilleriewerk Mühlefluh bei Vitznau ist heute ein historisches Denkmal und steht Ihnen für eine Besichtigung offen. Es gibt Besuchern einen spannenden Einblick in die Verteidigungsgeschichte der Schweiz und zeigt, wie wichtig der Berg im Zweiten Weltkrieg für das Land war.



