Auch das ist das Wallis: Ein unterirdischer See und Hexen, die Ski fahren

Veröffentlicht von Yanik

© lac-souterrain.com

Von berühmten Bergregionen wie Zermatt, über den großen Aletschgletscher und das köstliche Walliser Raclette bis zum verzaubernd verrückten Lötschental - das Wallis hat viele faszinierende Facetten. Zwei weitere, die so richtig "Wallis" sind, wollen wir Ihnen heute vorstellen.

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Lac Souterrain de Saint-Léonard

Die Schweiz ist berühmt für ihre zahlreichen, wunderschönen Seen. Ein See dabei anmutiger und kristallklarer als der andere. Unter der strahlenden Sonne kann man dort den Blick über die funkelnde Wasseroberfläche schweifen lassen und dabei über die Schönheit des Lebens philosophieren. Am Lac Souterrain de Saint-Léonard, zwischen Sion und Sierre, wird man dieses Lichtspiel jedoch kaum beobachten können. Auf der Landkarte wird man ihn nicht finden. Um dieses Wunder der Natur erleben zu können, muss man, wie sein Name "Souterrain" bereits vermuten lässt, unter die Erde reisen. Mit einer Fläche von ca. 6000m² ist der See von Saint-Léonard, der größte natürliche unterirdische See Europas.

1943 wurde die Höhle von Jean-Jacques Pittard zum ersten Mal betreten, doch erst drei Jahre später ließ ein Erdbeben den Wasserspiegel auf 10m Tiefe absinken, wodurch man den See heute mit Ruderbooten befahren kann. Schnell geriet der Lac Souterrain ins Visier von Tourismus-Vereinen und wird heute von rund 80.000 Menschen pro Jahr besucht. Begleitet werden Sie dabei von einem Bootsführer, der Ihnen auf der Fahrt über den See besondere Einblicke und Informationen zur Höhle und dem See geben wird. Die Decke ist durch zahlreiche Betonanker gestützt, um Einsturz und Steinschlag zu verhindern. So können Sie sich unbesorgt auf das Erlebnis einlassen und benötigen weder einen Helm noch sonstige Schutzkleidung. Bei 15°C Temperatur in der Höhle sollte man jedoch eine Jacke mitbringen.

Laut einer alten Sage gingen die Mädchen des Dorfes Saint-Léonard, das über dem See liegt, hier hinunter, um in der glasklaren Spiegelung des Sees das Gesicht ihres zukünftigen Ehemannes zu erblicken. Doch wundern Sie sich nicht, wenn Sie in den Tiefen des Sees anstelle ihres Ehemannes eine Regenbogenforelle und kleinere Schiffswracks sehen. Diese wurden dort extra platziert, um dem Erlebnis noch eine extra Prise Charme zu verleihen.

Tipp: Es finden regelmäßig Konzerte in der Höhle statt. Bei Interesse schauen Sie gerne vorher nach dem anstehenden Programm auf der Website des Sees.

© lac-souterrain.com
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Die Belalp Hexenabfahrt

Im Hegdorn bei Naters, unterhalb der Belalp, soll einst eine besondere Frau gelebt haben. Sie lebte zusammen mit ihrem Ehemann, einem Bergbauern, der die meiste Zeit mit seinen Tieren verbrachte und gerne mal zu einer Flasche Kirschwasser griff. Bald verbreitete sich das Gerücht, dass die Frau eine Affäre mit einem anderen Mann habe, der aus einer weit entfernten Ortschaft kam. Doch die beiden Orte waren so weit von einander entfernt, dass es für die Bauern der Region nur eine logische Erklärung gab, wie die Frau zu ihrem Geliebten reiste. Sie verwandele sich in einen Raben und flog zu ihm. Über die Zeit verhärteten sich die Gerüchte, bis eines schicksalhaften Tages ihr Ehemann starb. Man fand ihn mit einer leeren Flasche Kirsch in der Hand unter einem Baum. Über dem Baum zog ein Rabe verdächtig seine Runden. Die Frau wurde sofort verhaftet und als Hexe angeklagt. Trotz eines Alibis wurde sie schließlich auf dem Scheiterhaufen in Naters verbrannt.

In anderen Varianten der Sage wird der Ehemann der vermeintlichen Hexe als lieber und "frommer Mann" beschrieben und die Frau als teuflische Ehebrecherin. Seit 40 Jahren findet jeden Januar auf der Belalp, zu Ehren des "frommen Mannes", die Belalp Hexenabfahrt statt. Die Abfahrt ist dabei das große Highlight des einwöchigen Events, in dem sich alles um das Thema Hexen dreht. Dazu zählt beispielsweise am Anfang der Woche auch die Mini-Maxi Hexe. Ein Rennen, das sich besonders an die kleinen Fans der Belalp Hexe richtet. Aber auch andere Rennen und Veranstaltungen wie die Witches Nights bieten den als Hexen verkleideten Teilnehmern und Zuschauern ein unvergessliches Erlebnis. Der Weg via Naters und Blatten zur Belalp am Fuße des Aletschgletschers sollte aber nicht allzu schwer zu finden sein. Folgen Sie im Zweifel einfach den Spuren der Hexen und dem Kichern in der Ferne.

Belalp Hexe - © belalp.ch
Belalp Hexe - © valais.ch

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