Basel im Sommer erleben: Ein Städtetrip für alle Sinne
Mit gerade einmal 37km² Fläche ist Basel-Stadt, der kleinste Kanton der Schweiz, ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Menschen aus Deutschland, Frankreich und der nördlichen Schweiz. Als wichtiger Knotenpunkt im Dreiländereck, direkt am Rhein gelegen, zieht sie große Unternehmen aus aller Welt und Touristen an. Der erste Eindruck, der bei der Durchreise via Grenzübergang Weil-am-Rhein entsteht, trügt gewaltig. Die Autobahn führt vorbei an großen Industriegebieten, doch nur wenige Kilometer abseits der Autobahn gibt es wunderschöne Natur, romantische Ortschaften und eine pulsierende Stadt zu erleben.
Schwimmen im Rhein
Wer sich im Schweizer Sommer naturnah abkühlen möchte, muss dafür nicht nach Bern an die Aare. Jedes Jahr findet am Dienstag nach den Schulferien das offizielle «Basler Rheinschwimmen» der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) Sektion Basel statt. Mit bunten «Wickelfischen», den wasserdichten Aufbewahrungssäcken für Kleidung und Technik, lassen sich zahlreiche Einheimische und Touristen rheinabwärts treiben. Vom Museum «Tinguely» aus geht es drei Kilometer, vorbei an der beschaulichen Kulisse der Altstadt, gemütlich den Rhein hinab. Nach dem Ausstieg einfach die trockengebliebenen Klamotten wieder überwerfen und in einer der zahlreichen Bouvetten einkehren. Ob für einen Kaffee, zum Brunch, zu einem gemütlichen Essen in der Abenddämmerung oder für entspannte Drinks, um den Abend ausklingen zu lassen, überzeugen die kleinen, liebevoll gestalteten Gastronomiebetriebe unter freiem Himmel mit ihrem ganz eigenen, unverwechselbaren Charme.
Das Schwimmen in fließenden Gewässern ist natürlich nur sehr guten Schwimmern zu empfehlen, doch auch weniger geübte Schwimmer müssen nicht auf das Bad im Rhein verzichten. Das «Rheinbad St. Johann» bei der Johanniterbrücke und das «Rheinbad Breite» bei der Schwarzwaldbrücke , gegenüber des Museum «Tinguely», bieten die Möglichkeit, in gesicherten Bereichen zu baden.
Zwar nicht im Rhein, dafür aber ideal für Kinder geeignet, ist das Naturbad Riehen. Einmal im Jahr, mitten im Sommer, kann man hier sogar abends bis 23 Uhr zum Nachtschwimmen einkehren. Das 2014 eröffnete, rund 900m² große Becken ist als biologisch selbstreinigender Schwimmteich konzipiert. Inzwischen zieht es jährlich rund 70.000 Schwimmer an. Unter dem Sternenhimmel in beleuchteten Pools das kühle Nass erleben – besser könnte man sich die temperaturbedingt schlaflosen Nächte nicht vertreiben.



Festivals zu Land und zu Wasser
Das «Floss Festival» gehört längst zum festen Sommerprogramm in Basel. Das schwimmende Kulturfloß am Rheinufer begeistert seit dem ersten Anlegen im Jahr 2000 jährlich rund 50.000 Besucher über etwa drei Wochen im Spätsommer. Die Konzerte finden in der Regel von Anfang bis Mitte August statt, jeweils um 21 Uhr mit einer Dauer von etwa 60 bis 90 Minuten. Sonntags ist spielfrei, der Eintritt ist frei, eine Kollekte willkommen. Das Konzept des Floss Festivals ist bewusst einfach: kein Eintritt, keine Zäune, Musik im öffentlichen Raum, für alle Menschen frei zugänglich. Es ist ein soziales wie kulturelles Projekt, das den öffentlichen Raum neu belebt, ausgerichtet von Tino Krattiger und seiner Crew. Das Festival präsentiert Schweizer und internationale Künstler, von etablierten Acts bis zu aktuellen Newcomern. Artists wie Lovebugs, James Gruntz, Dodo, Ira May, Span und Sens Unik stehen hier auf dem Programm. Die Stufen des Rheinufers fungieren als Tribüne mit freiem Blick auf die im Wasser schwimmende Bühne – ein unvergleichliches sommerliches Konzerterlebnis. Wer das Festival besucht, den lockt auch die Umgebung: Die Rheinpromenade lädt zu einem Spaziergang bei Sonnenuntergang mit entspannter Atmosphäre, kleinen Bars und Food-Ständen für Drinks und Snacks ein.



Unmittelbar hinter der Kantonsgrenze beim St.-Jakob-Park Stadion findet man die wunderschönen «Merian Gärten» und den «Park im Grünen». Das beliebte Naherholungsgebiet mit seinen großen Teichanlangen und grünen Wiesen ist Ende Juni Schauplatz des größten Festivals in Basel. Am dreitägigen «Summerstage Basel» gehören große Schweizer Künstler wie Patent Ochsner, Gotthard, Krokus, Dabu Fantastic, Baschi oder Kunz neben internationalen Künstlern zum Lineup. Streng genommen gehört der Park zum Ort Münchenstein im Kanton Basel-Landschaft, aber die unmittelbare Nähe zur Stadt Basel bietet natürlich zahlreiche, günstige Hotels und andere Übernachtungsmöglichkeiten für die rund 10.000 Besucher. Viele davon kühlen sich gerne an besonders heißen Tagen vor den Konzerten im Rhein ab oder ziehen nach den Konzerten noch durch die Altstadt von Basel.



Aussichtspunkt Dreiländereck: Freie Sicht auf Frankreich und Deutschland
Wie der Name bereits vermuten lässt, treffen hier die Schweiz und zwei weitere Nachbarländer, nämlich Deutschland und Frankreich, aufeinander. Den besten Ausblick auf beide Schweizer Nachbarländer hat man im ersten Stockwerk des markant futuristischen «Dreiländereck-Gebäudes». Das Gebäude ging 1990 aus einem Architekturwettbewerb hervor, zu welchem gemäß der besonderen Lage des Gebäudes sowohl schweizerische als auch deutsche und französische Architekturbüros eingeladen waren. So entstanden im ersten Stock eine Bar, ein Eventraum und eine Terrasse mit einem einzigartigen, länderübergreifenden Ausblick. Im Sommer lädt mittlerweile auch eine neue Strandoase zum Verweilen ein. Sand, Palmen und eine Cocktailbar sorgen für Sommerfeeling pur. Die mit Schweizerfahne sowie deutscher und französischer Flagge bemalte Pylonen-Struktur wurde 1957 vom Basler Architekten Wilhelm Münger entworfen und schließlich mithilfe eines Krans am Basler Rheinufer aufgestellt. Das 3,8 Tonnen schwere Monument ragt 18,70 Meter in die Höhe und steht unweit des geografischen Grenzpunkts: der Rheinmitte. Die Zentrierung der drei eisernen Flügel symbolisiert laut Münger die Gemeinschaft der drei Länder. Vom Dreiländereck sind Frankreich und Deutschland nur einen Katzensprung entfernt. Die Dreiländerbrücke verbindet die deutsche Stadt Weil-am-Rhein mit dem französischen Huningue im Elsass und ist 2008 unter anderem mit dem Deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet worden. Der Übergang von Deutschland zur Schweiz erfolgt über die Bundesstraße 3 oder über einen geteilten Bahnhof.
Rehberger-Weg – Wanderung durch zwei Länder
Der rund fünf Kilometer lange, grenzüberschreitende Skulpturenweg zwischen Riehen in der Schweiz und Weil-am-Rhein in Deutschland führt vorbei an 24 künstlerisch-kreativen Stops, welche den Weg zu einem Kunstausflug der Extraklasse machen. Vorbei an den beiden Museen «Fondation Beyeler» und dem «Vitra Campus», hindurch unter den bunten Vogelkäfigen, an Wandmalereien und dem kleinen Stop am Fernglas mit Aussichtspanorama auf Weil-am-Rhein, erwarten Sie Rebberge und viele weitere Attraktionen auf der zweistündigen Wanderung. Der Weg ist benannt nach dem deutschen Künstler Tobias Rehberger. Auf einer geführten Tour können Sie mehr über Tobias Rehberger und seine Kunst entlang des Weges erfahren. Wer etwas weniger Zeit hat, kann sich am Bahnhof in Basel auf den Sattel eines E-Bikes schwingen und den Weg entspannt entlang radeln.