Basler Läckerli – Weihnachtlicher Lebkuchen (mit Rezept)

Veröffentlicht von Giulia

Basler Läckerli - © Giulia Woschko

Ein Advent ohne Basler Läckerli ist in der Schweiz undenkbar. Kein anderes Weihnachtsgebäck geht in so großen Mengen über die Theken Schweizer Bäckereien. Als Basler Kulturgut und beliebte Spezialität der Region findet man die kleinen Lebkuchen auch ganzjährig in den Geschäften. Ihr feines Aroma von Honig und weihnachtlichen Gewürzen und ihr geschmeidig fester Biss machen sie zum Inbegriff des Weihnachtszaubers in der Schweiz. Gewürze, Zitrone und Kirsch machen die köstlichen Läckerli monatelang haltbar. Somit sind sie auch als Geschenk für die Liebsten und als Highlight auf dem Weihnachtsteller nebst Schoggi ideal. Wem Sie zu hart sind, der legt einfach einen Apfelschnitz oder ein Stück Rüebli mit in die Läckerlidose. So werden sie zart und weich.

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Geschichte der Basler Läckerli

Bereits in der Antike süßten Ägypter und Römer Kuchen mit Honig, doch bis ins 17. Jahrhundert waren die Gewürze aus dem fernen Orient für die Läckerli in der Schweiz noch nicht erhältlich. Als sie schließlich importiert werden konnten, begann ein regelrechter Wettstreit unter den Schweizer Städten, wer das beste Rezept für kleine Lebküchlein schuf, die 1711 bereits «Leckerli» genannt wurden. Offenbar setzte sich Basel gegen seine Konkurrenten durch. Basler Läckerli waren fortan so beliebt, dass sich gutes Geld damit verdienen ließ. Auch die Witwen der Stadt konnten sich mit dem Backen und dem Verkauf der Spezialität ihren Lebensunterhalt sichern. Die Bäckereien sahen dadurch jedoch ihr Geschäft in Gefahr und forderten gegen Ende des 18. Jahrhunderts das alleinige Recht der Herstellung, was ihnen jedoch nicht gewährt wurde. Wie in anderen Städten auch, wurde das Backen von Lebkuchenspezialitäten in Basel zum freien Gewerbe erklärt und jeder durfte fröhlich Läckerli backen und verkaufen, wie er wollte. Mit der Industrialisierung begann im 19. Jahrhundert auch die industrielle Herstellung von Basler Läckerli. Von den damals rund 25 Herstellern gibt es heute nur noch drei. Doch trotz der großen Konkurrenz durch Großhersteller werden heute noch Läckerli in den kleinen Bäckereien gebacken. Zur Weihnachtszeit ist das gemeinsame Läckerlibacken allerdings Familientradition in den Haushalten.

Weihnachten in Basel


«Basler Läckerli» - Rezept


Zutaten:

110g Honig
50g Zucker
1/2 EL Zimt
1/2 TL Nelkenpulver
1/3 TL Muskatnuss
50g Mandeln und/oder Haselnüsse
25g Zitronat
25g Orangeat
1 Bio-Zitrone
2EL Kirsch
150g Mehl
1g Backpulver

Für die Glasur:
1EL Kirsch
oder Zitronensaft
30g Puderzucker

Zubereitung:

1. Die Mandeln grob hacken. Das Orangeat und Zitronat hinzugeben.

© Giulia Woschko

2. Honig, Zucker, Zimt, Muskat und Nelkenpulver in einen Topf geben und unter Rühren erhitzen bis sich der Zucker aufgelöst hat.

3. Den Kirsch hinzugeben und weiterrühren.

4. Topf vom Herd nehmen und Mandeln, Orangeat und Zitronat unterrühren.

© Giulia Woschko

5. Mehl und Backpulver in einer Rührschüssel vermischen und die Honigmasse hineingeben. Alles mit den Händen verkneten. Vorsicht, es könnte heiß sein!

© Giulia Woschko

6. Jetzt muss es schnell gehen! Die warme Teigmasse auf ein Backpapier geben und mit einem weiteren Backpapier abdecken. Mit einem Nudelholz zu einem ca. 5-8mm dicken Teig, möglichst rechteckig ausrollen. Der Teig ist recht klebrig und unhandlich. Das Backpapier zum Ausrollen ist hier unerlässlich.

© Giulia Woschko

7. Um die Gewürze ziehen zu lassen, das obere Backpapier entfernen und den Teig über Nacht auf einem Backblech im abgekühlten Ofen trocknen lassen.

8. Am nächsten Tag den Teig herausnehmen und den Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze (Umluft 200°C) vorheizen und den Teig ca. 15min Backen

9. Inzwischen die Glasur vorbereiten: Puderzucker und Kirsch oder Zitronensaft verrühren bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind.

10. Den fertigen Teig aus dem Ofen nehmen und sofort die Glasur mit einem Pinsel auf den Teig streichen.

Beim Abkühlen der Glasur entstehen die typischen weißen Puderzuckerflecken - © Giulia Woschko

11. Den Teig in kleine Rechtecke oder Quadrate von ca 3-4cm Kantenlänge schneiden und zum Abkühlen auf ein Kuchengitter legen.

© Giulia Woschko

En guete!
© Giulia Woschko


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