Dreikönigskuchen – Eine königliche Tradition zum 6. Januar (mit Rezept)
Nach den besinnlichen Weihnachtsfeiertagen und einem ausgelassenen Silvesterfest braucht der Magen meistens eine kleine Pause. Doch schon in den ersten Tagen des neuen Jahres zieht ein besonderes Gebäck, verbunden mit einem schönen Familienbrauch, in den Schweizer Bäckereien die Blicke auf sich: der Dreikönigskuchen. Oft geschmückt mit einer goldenen Pappkrone, lädt dieser Kuchen aus einfachem Hefezopfteig zu einem geselligen Beisammensein ein. Und auch in der Romandie wird er stolz als «Galette des Rois» präsentiert. Die Tradition, am 6. Januar zum Dreikönigstag ein besonderes Gebäck zu genießen, ist nicht auf die Schweiz beschränkt. Von Frankreich über Spanien bis hin zu den USA und Mexiko gibt es in vielen Kulturen ähnliche Bräuche. Doch jede Region hat ihre ganz eigene Interpretation dieses Festtagsgebäcks. Die Schweizer Version des Dreikönigskuchens ist dabei besonders lecker, zart und luftig.
Der Schweizer Dreikönigskuchen
In der gesamten Schweiz versteht man unter dem Dreikönigskuchen ein Hefegebäck mit einem großen Mittelstück, um welches mehrere, etwas kleinere Teigstücke gesetzt werden. Die Anzahl der Teigstücke richtet sich nach der Anzahl der Gäste, sodass jeder ein Stück bekommt. Der Hefeteig wird oft mit Rosinen verfeinert und mit Hagelzucker und Mandelblättchen bestreut. Das Highlight: In einem der kleineren Stücke ist eine kleine Gips- oder Plastikfigur in Form eines Königs versteckt. Wer diese Figur findet, wird für einen Tag zum König oder zur Königin gekrönt und darf zu seinen eigenen Gunsten nach belieben die Familie «regieren» und die weitere Gestaltung des Tages bestimmen. Eine Freude und ein großer Spaß für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
Die Geschichte des Dreikönigskuchens in der Schweiz
Die Geschichte des Schweizer Dreikönigskuchens ist überraschend jung. In den 1950er Jahren griff der Brotforscher Max Währen die Idee des «Bohnenkönigs» auf. Ein sehr alter Brauch, bei dem ein verstecktes Objekt in einem Gebäck den Finder als König bestimmt. Meistens wurde eine Kaffeebohne eingebacken, was dem Brauch seinen Namen gab. In der Luzerner Richemont Bäckereifachschule wurde daraufhin der heutige Dreikönigskuchen entwickelt. Statt einer Kaffeebohne, wie damals bislang üblich, wurde eine kleine Figur in den Teig eingearbeitet und der Kuchen. So zerbiss man keine bittere Kaffeebohne mehr, oder verschluckte sie gar unbemerkt. Heute gehört der Dreikönigskuchen mit über einer Million jährlich verkaufter Exemplare zu den bekanntesten Bräuchen der Schweiz. Viele weitere werden natürlich daheim gebacken. Probieren Sie den Brauch doch mal daheim aus!
«Dreikönigskuchen» - Rezept für 8 Personen
Zutaten:
Für den Teig:
500g Zopfmehl
30g Zucker
60g weiche Butter
1 TL Salz
300ml Milch
2 Eier
½ Würfel Hefe (ca. 20g)
5 EL Rosinen
1 Bio-Zitrone
Für die Garnitur:
1 Eigelb
30g Hagelzucker
30g Mandelblättchen
Zubereitung:
1. Mehl, Zucker und Salz in einer Rührschüssel mischen.
2. Butter hinzugeben und etwas mit den Händen verkneten.
3. Die Milch lauwarm erwärmen und mit einem Schneebesen die Hefe darin auflösen. Wichtig: Nicht über 40° erwärmen, damit die Hefe nicht abstirbt! Ein Backthermometer ist hier hilfreich.
4. Die Hefemilch in den Teig geben und etwa 10 Minuten verkneten.
5. Währendessen Eier, Rosinen und geriebene Schale der Hälfte der Zitrone dem Teig beimischen.
6. Den Teig zu einer runden Kugel formen und in einer großen Schüssel, mit einem Küchentuch abgedeckt, bei Raumtemperatur 2 Stunden gehen lassen.


7. Aus dem Teig 9 Kugeln formen. Eine Kugel sollte größer als die 8 anderen sein und als Mittelstück dienen.
8. In einer der 8 kleineren Kugeln die Königsfigur verstecken. Alternativ kann wie damals eine Kaffeebohne oder ungeschälte Mandel eingearbeitet werden.
9. Ein Backblech mit Backpapier belegen.
10. Die große Kugel in die Mitte legen und die 8 kleineren um diese verteilen. Sie sollten die große Kugel berühren, damit sie aneinander festbacken.
11. Den rohen Hefekranz mit einem Tuch abdecken und nochmals eine halbe Stunde gehen lassen.
12. Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
13. Den Kuchen mit einem Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker und Mandelblättchen bestreuen.
14. Den Teig in die mittlere Schiene des vorgeheizten Ofens legen und 30-35 Minuten backen bis er schön braun ist.
15. Mit der Stäbchenprobe testen, ob der Teig durchgebacken ist und dann aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
En guete!


