Der Berner Bär - Wappentier und Wahrzeichen von Bern
Die Berner sind nicht nur stolz darauf, ihre Stadt die Bundesstadt zu nennen. Auch ihr Wappentier ehren sie ganz besonders: Den Bären. Sogar einen Bärenpark gibt es mitten in der Stadt. Nicht erst seit neustem sind die Berner verrückt nach dem pelzigen Tier. Das Wappen, wie man es heute kennt, war schon im 14. Jahrhundert zu finden.
Die Legende vom Bärenjäger
Woher die Stadt Bern ihren Namen hat, kann man heute nicht genau sagen. Mangels schriftlicher Belege gibt es viele Theorien. Eine der bekanntesten Theorien hat aber tatsächlich etwas mit einem Bären zu tun. Der Gründer der Stadt Bern, Herzog Berchtold V. von Zähringen, soll laut einem Werk von Konrad Justinger aus dem Jahr 1421 als erstes Tier in der Gegend einen Bären erlegt und die Stadt nach ihm benannt haben. Für die Berner ein würdiger Gründungsmythos.
Der Bärenpark und der Bärengraben
Immer wieder gab es in Bern einen Bärengraben. In diesen kleinen, gemauerten Gräben wurden schon seit 1515 Bären gehalten und zur Schau gestellt. Angefangen hat es damit, dass die Berner nach einer siegreichen Schlacht als Kriegströphäe einen lebendigen Bären mitbrachten. Die Bärengräben wurden immer wieder an andere Orte in der Stadt verlegt. Seit 1857 befindet er sich am unteren Ende der Altstadt, bei der Nydeggbrücke.




Im 20. Jahrhundert wurde am Bärengraben national und international immer wieder Kritik geäußert, weil der Bärengraben alles andere als artgerecht war. Im Jahr 2001 entwarf die Stadt schließlich erste Pläne, den Bären einen artgerechten Bärenpark am Ufer der Aare, unmittelbar neben dem alten Bärengraben anzulegen. Ein Bern ohne Bären kam nicht in Frage. Nach langer Überlegung, Planung und Bauzeit, wurde der Bärenpark 2009 endlich fertiggestellt. Eine 6.000 Quadratmeter große Anlage mit großzügigem Wassergraben, von der schönen, grünen Aare gespeist, als Schwimmmöglichkeit für die Bären. Der alte, historische Bärengraben ist durch unterirdische Gänge mit dem Bärenpark verbunden und weiterhin - nach Belieben - für die Bären zugänglich, die die Aufmerksamkeit ihres Publikums schätzen. Rückzugsmöglichkeiten finden sie jederzeit in ihren Höhlen und zwischen den Sträuchern und Bäumen im Park am Aareufer. Ursprünglich gab es vier Braunbären im neu eröffneten Bärenpark: Das Pärchen Björk und Finn, sowie deren Zwillingskinder Ursina und Berna. Leider musste Berna den Bärenpark 2013 verlassen, da sie mit ihrer Mutter immer wieder Konflikte hatte. Heute lebt sie im Zoo Dobric in Bulgarien. Der Tierpark Bern, nur etwa einen Kilometer vom Bärenpark entfernt, hat den Bau der Bärenanlage in Dobric begleitet, um eine artgerechte Haltung für Berna zu garantieren. Wer nicht genug von den Bären bekommt, findet auch im Tierpark weitere Bären.





Hat der Bär wirklich etwas mit Bern zu tun?
Die belegbarste Theorie zum Namen der Stadt, hat leider gar nichts mit dem Bären zu tun. Man fand in Bern Überreste von keltischen Siedlungen, die schon lange Zeit vor Christus existierten. Von den Kelten soll auch der Name der Stadt abstammen. Das keltische Wort «Berna» bedeutet "Kluft" oder "Schlitz", was auf die Kluft deutet, die die Aare bei der Engehalbinsel im Norden Berns gebildet hat. Von den Helvetiern besiedelt trug die Engehalbinsel wahrscheinlich den Namen «Brenodor». Auch eine römische Siedlung aus späterer Zeit wurde dort ausgegraben. Zu dieser Zeit hieß sie «Brenodorum», woraus schließlich der Name «Bern» entstanden sein könnte.