Die Prognosen der Muotathaler Wetterschmöcker für Winter und Frühling 2025 / 2026

Veröffentlicht von René

Herbstversammlung der Muotathaler Wetterschmöcker 2025 - © René Buss

Herbstversammlung der Muotathaler Wetterschmöcker am 24. Oktober 2025 in der Markthalle Rothenthurm: Fast der halbe Kanton Schwyz scheint sich an diesem Ort zu versammeln, um den Prophezeiungen und Witzen der sechs Wetterfrösche vom Meteorologischen Verein Innerschwyz zu lauschen. Wie schlagen sich die neuen Wetterschmöcker? Gibt es endlich weiße Weihnachten? Gibt es einen schönen Winter zum Skifahren? Wird der Frühling rechtzeitig ankommen? Ein Fernsehteam und zahlreiche Lokalreporter berichten live in TV und Radio, auch das Swiss Finest Magazin ist mittendrin.

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In der Markthalle brennt noch Licht...

Freitag, 24. Oktober 2025, 19 Uhr. In den Tälern des Kantons Schwyz ist es stockfinster. Auf der schmalen, kurvigen Landstraße von Arth-Goldau am Zugersee nach Rothenturm ist weit und breit kein Auto zu sehen. Vor der Markthalle Rothenthurm zeigt sich dann der Grund für die gähnende Leere auf den Straßen: Gefühlt die Hälfte aller Autos der Region steht auf dem großen Parkplatz vor der Halle. Wir lassen uns einen der letzten Parkplätze zuweisen und eilen hinein, um auch noch einen Sitzplatz zu bekommen. Tatsächlich ergattern wir auch noch die wahrscheinlich letzten Sitzplätze. Würstli, Kafi Fertig und Menthol vom Schnupftabak beduften die Halle und das Ländlertrio Gebrüder Iten sorgt für beste Stimmung bis zum Vortrag der Wetterschmöcker um 20 Uhr. Viele scherzen bereits und mutmaßen, warum die meisten der Wetterpropheten mit ihren Prognosen für den Sommer und Herbst teils ziemlich weit daneben lagen.

«Hatte die Kristallkugel einen Fettfleck?»
«Hat der Dampf vom selbstgebrannten Schnaps die Mäuse benebelt?»
«Hat man gar einfach die Prognosen der professionellen Meteorologen abgeschrieben?»

Der im Frühjar zurückgetretene Alois Holdener hatte immerhin bereits zugegeben, dass er seine letzten Prognosen an der Herbstversammlung 2024 zum Spaß von der KI erstellen ließ, um sie auf ihre Fähigkeiten zu prüfen. Damit erreichte er am Ende allerdings auch nur 9 Punkte und damit den letzten Platz. Plötzlich hört die Musik auf zu spielen und es wird kurz ein wenig hektisch. Schnell noch eine Prise Tabak in die Nase und ein frisches Bier bestellt, denn Josef Bürgler, der Präsident des Vereins, bittet bereits die Techniker, das Licht im Saal zu dimmen. Volle Aufmerksamkeit!

© René Buss
© René Buss
© René Buss

Wie präzise waren die Prognosen der Wetterschmöcker für den Sommer/Herbst 2025?

Die Prognosen für den Mai waren insgesamt sehr zutreffend. Nach zwei recht warmen und sonnigen Wochen kam auch der lang ersehnte und prophezeite Regen in der zweiten Monatshälfte.
Wechselhaft ging es auch im Juni weiter. Teils kräftige Gewitter und warmes Sommerwetter mit über 30°C kamen ebenfalls wie angekündigt in der zweiten Monatshälfte.

Die Vorhersagen für den Juli haben die meisten Wetterschmöcker wohl geträumt. Weder ungewöhnlich hohe Temperaturen noch Sonnenschein und Trockenheit trafen ein. Schauer und teils heftige Gewitter mit Starkregen prägten den Juli stärker als prognostiziert.
Auch der August begann mit viel Regen und milden Temperaturen anstatt mit Hitze, die erst in der zweiten Woche die Schweiz wieder aufkochte. Ab der Monatsmitte kehrten Regen und Gewitter wieder mit voller Wucht zurück: Das genaue Gegenteil der Prognosen.

Der September war ebenfalls deutlich weniger schön, als vorhergesagt: Wechselhaftes Wetter in einem durchschnittlichen September. Sommerwetter gab es lediglich in den südlichen Alpenregionen. Dort sogar mit neuen Temperaturrekorden am 19. und 20. September. Danach unmittelbar Kälte und Schnee in hohen Lagen und Regen mit Gewittern im Rest der Schweiz.
Der Oktober rettete den Wetterschmöckern immerhin noch ein paar Punkte in der Wertung. Die erste Monatshälfte war sehr sonnig mit goldenem Herbst in den Bergen und maximal möglicher Sonnenscheindauer. Martin Holdener und Silvan Betschart sahen sogar die Kaltfront kommen, die gegen Monatsende Schnee in die höheren Lagen brachte.

Goldener Herbst am Lauerzersee, 24. Oktober '25 - © René Buss

Mit stolzen 17 von 20 Punkten lieferte Karl Laimbacher die besten Prognosen und sicherte sich die Wandertrophäe. Neuling Silvan Betschart teilt sich mit Karl Hediger den zweiten Platz bei 12 ½ Punkten, dicht gefolgt von Martin Holdener und Roman Ulrich mit 12 Punkten und dem zweiten Neuling Martin Gisler mit 11 Punkten. Karl Laimbacher offenbarte, dass er nicht nur aus dem Verhalten seiner Bienenvölker, sondern auch anhand seiner Tochter irgendwie das Wetter vorhersage. Deshalb bat er diese auch zum «Siegertänzli» auf das Podium bevor jeder Wetterschmöcker seine Prognose für das kommende halbe Jahr und seine erlesenen, teils bissigen, teils nicht jugenfreien Witze vorträgt.

Wetterschmöckerkönig der Sommerprognosen 2025: Laimbacher Kari 
Laimbacher Kari im Blitzlichtgewitter - © René Buss
Die begehrte Wandertrophäe. - © René Buss
Karis Siegertänzli mit seinerTochter. - © René Buss
Der Sieger verteilt die Prognosen für den Winter. - © René Buss

 

Die Prognosen für den Winter und Frühling 2025 / 2026

Insgesamt sind sich die sechs Wetterschmöcker recht einig: Der Winter wird ziemlich wechselhaft und kalt. Vier von ihnen sehen immerhin einen rechtzeitigen Frühling, zwei sehen ihn jedoch ziemlich verspätet.

«Der Vorwinter bringt viele schöne Tage mit zeitigem Schneefall, der Winter ist nicht der Schneereichste. Der Frühling kommt zur rechten Zeit.»
- Karl Laimbacher

«Der Winter kommt genau richtig mit Schnee, Kälte und ein paar Aussetzern zwischendurch, dauert aber länger als erwartet. Der Frühling lässt auf sich warten und wird zu nass.»
- Silvan Betschart

November 2025:
Nach einem schönen Monatsanfang soll ab Monatsmitte wechselhaftes Wetter mit Schnee kommen:

«Vom 16. bis Ende mehrere Hudeltage, kühl, wytappä Schnee.»
- Karl Laimbacher

Nur Silvan Betschart sieht das anders:
«Vom 16. bis Ende wird es wärmer mit sonnigen Tagen, den Dachsen schmilzt fast das Fett unter dem Winterfell weg, Föhneinbruch.»

Karl «Tobel-Kari» Laimbacher - © René Buss

Dezember 2025:
Der Dezember soll kühl, nass und wechselhaft starten. Ab Monatsmitte gibt es wieder Schnee und dichten Nebel. Und weiße Weihnachten? Fehlanzeige! Warme und grüne Weihnachten sehen die meisten Wetterschmöcker als gesichert.

«Zweite Monatshälfte mit allerlei Wetter. Es gibt sonnige Tage dank Föhn. Weinachten warm und schön.»
- Martin Gisler

Nur Silvan Betschart sieht es mal wieder ganz anders:
«Vom 21. bis 31. Schnee in großen Mengen, weiße Weihnachten in den Bergen ist garantiert.»

Silvan «Herrenbödler» Betschart - © René Buss

Januar 2026:
Die ersten beiden Wochen des Jahres sollen überwiegend warm und schön werden. Ab Monatsmitte gehen die Vorhersagen weit auseinander. Zwei sehen auch die zweite Monatshälfte warm und schön, zwei sehen ungemütliches «Hudelwetter», zwei sehen bestes Skiwetter mit reichlich Schnee.

«Vom 21. bis Ende hudlets mehrheitlich, gute Zeit um Schnaps zu brennen, aber durchsichtigen, keinen Schwarzbrand.»
- Karl Laimbacher

«Auf Ende beständiges Wetter, es sollten zusätzliche Skibügel und Sessel eingehängt werden.»
- Martin Holdener

«Zwischendurch regiert auch er älteste Urner, der Föhn. Rest des Monats weiterhin zu warm mit föhnigen Tagen.»
- Martin Gisler

Karl «Naturmensch» Hediger - © René Buss

Februar 2026:
Bitterkalt und ungemütlich soll der Februar starten. Zwei Wetterschmöcker sehen immerhin eine wärmere zweite Monatshälfte, die anderen hingegen sehen weiterhin Kälte und etwas Schnee.

«Falls Muni Max von Mollis schon in Andermatt auf dem Nätschen steht, friert ihm der Säckel ab, falls er einen hat.»
- Martin Gisler

«Ab dem 10. wird es kalt, sehr kalt, den Hühnern sollte man die Eier sofort vom Füdli nehmen, sonst sind sie gefroren.»
- Martin Holdener

Martin «Musers» Holdener - © René Buss

März 2026:
Nach einem wechselhaften Monatsanfang soll die Monatsmitte wieder mildere Temperaturen bringen. Vor allem der 19. März (Josefstag) ist für die Wetterschmöcker von besonderem Interesse:

«Der Josefstag, unser Reisetag, wird zum ‹dinnä hocke› sein.»
- Karl Hediger

«Um den Josefstag Schneefall, die Maschgraden müssen ihre Orangenkörbe decken, sonst füllt es sie mit Schnee.»
- Martin Holdener

«Heiliger St. Josef schön.» [Erleichterter Beifall in der Halle.]
- Silvan Betschart

Roman «Jöri» Ulrich - © René Buss

April 2026:
Nach so viel Hudelwetter wird der Frühling sehnsüchtig erwartet. Vier Wetterschmöcker sehen ab der Monatsmitte den Frühling kommen, zwei sehen den Hudel und sogar etwas Schnee bis zum Monatsende.

«Osterhasen müssen Schneeschuhe montieren, auch Bise wird ihnen um die Loffel pfeiffen.»
- Karl Hediger

«Vom 11. bis 20. zu kalt und nass für Frühlingsgefühle.»
- Silvan Betschart

«Vom 7. bis 16. Wetterbesserung, frühlingshaft. Und bis zum 20. zwitschern die Vögel.»
- Martin Holdener

Martin «Tannäbart» Gisler - © René Buss

Auf diese recht düsteren Prognosen sollten vielleicht doch ein paar echte Wetterschmöcker-Witze ein wenig aufmuntern:


Witze der Muotathaler Wetterschmöcker an der Herbstversammlung 2025

«Ein Wanderer muss im Wald ganz plötzlich ganz dringend schei**en. Er rennt tief ins nächste Gebüsch, hockt sich hin, schei**t und bemerkt nicht, dass er gerade direkt neben einem Wespennest hockt. Die Wespen sind natürlich sehr erbost, greifen an und stechen ihn in sein ‹männliches Teil›. Jammernd kommt er nach Hause gelaufen und beklagt sich bei seiner Frau. Sie läuft natürlich sofort zur Apotheke, erzählt der Apothekerin, was passiert ist und fragt, ob es etwas gäbe, das ihrem Mann hilft. Die Apothekerin bietet ihr zwei Mittel an; eins gegen die Schmerzen und eins gegen die Schwellung. Da sagt die Frau zu ihr: ‹Das Mittel gegen die Schmerzen nehme ich gerne mit, aber die Schwellung soll ruhig bleiben!›»
- Martin Gisler

«Ein Staubsaugervertreter kommt zu einem abgelegenem Bergbauerhof. Er klopft an, der Bauer macht ihm auf und er sagt zum Bauern: ‹Testen Sie diesen Staubsauger und den ganzen Dreck, den er nicht aufsaugt, fresse ich persönlich auf!› Da sagt der Bauer: ‹Ich hol dann schon mal einen Löffel, wir haben nämlich keinen Strom.›»
- Josef Bürgler

«Ein kleiner Bub kommt von der Kirche heim und fragt seinen Vater: ‹Du, Papi? Wenn Adam seine Eva hatte, dann muss er doch auch eine Schwiegermutter gehabt haben, oder?› Der Vater antwortet: ‹Nein, mein Sohn, er lebte schließlich im Paradies!›»
- Roman Ulrich

«Eine Witwe wird mitten in der Nacht wach und hört ihren verstorbenen Man zu ihr sprechen. Sie fragt ihn ganz aufgeregt: ‹Seppi, wie ist es da wo du bist? Bald komm ich auch zu dir!› Er antwortet ihr: ‹Es ist schon alles für dich vorbereitet, aber es ist auch ganz schön heiß hier unten!›»
- Martin Holdener

«Ein Mann geht in einer Beiz in das WC, stellt sich an das Pissoir und verrichtet sein Geschäft. Da kommt noch so ein ganz kleiner Mann rein und stellt sich an das Pissoir daneben und verrichtet sein Geschäft ebenfalls. Da bemerkt der Mann, dass der Kleine immer so komisch mit dem Kopf zuckt, blinzelt und sich ständig wegdreht. Er fragt ihn: ‹Sag mal, warum blinzelst du dauernd so komisch und drehst dich weg?› Der Kleine antwortet weiter blinzelnd: ‹Das spritzt so!›»
- Silvan Betschart

«Zwei Freunde spazieren durch das Dorf und der eine klagt dem anderen sein Leid, weil seine Frau ihn rausgeschmissen hat, nachdem sie ihn mit einer anderen Frau im Bett erwischte. Als sie an der Kirche vorbeikommen rät ihm sein Freund: ‹Geh doch mal hinein zur Beichte, dann wird bestimmt alles wieder gut!› Der Untreue denkt sich: ‹Schaden kann es sicher nicht› und geht gleich in die Kirche zum Pfarrer. Im Beichtstuhl will der Pfarrer natürlich jedes Detail wissen und ist neugierig, mit wem der Sünder seine Frau betrogen hat. So viel will ihm dieser aber nicht verraten. Der Pfarrer fragt ihn aus: ‹War es die Heidi aus der Marktgasse? Die Karin aus der Dorfmattstrasse? Die Stephanie vom Guggeli-Hof?› Dem Sünder wird die Fragerei zu viel und er verlässt die Kirche. Sein Freund wartet noch draußen und fragt ihn, ob ihm die Beichte geholfen habe. ‹Naja, nach Hause kann ich zwar noch immer nicht, aber dafür habe ich jetzt drei neue Adressen.›»
- Silvan Betschart 


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