Die OLMA – Ein Fest für die Schweizer Landwirtschaft

Veröffentlicht von Giulia

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Die OLMA, die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, gehört zu den bedeutendsten und größten Messen der Schweiz. Jährlich zieht sie zehntausende Besucher nach St. Gallen, die sich über die neuesten Entwicklungen in der Landwirtschaft informieren, Schweizer Kultur erleben und kulinarische Köstlichkeiten genießen wollen. Ursprünglich als Ausstellung für Land- und Milchwirtschaft gegründet, hat sich die OLMA seit den 1940er Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt mit Volksfestcharakter für Landwirte und alle, die mehr über die Landwirtschaft der Eidgenossenschaft erfahren möchten entwickelt.

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Die Geschichte der OLMA

Die Ursprünge der OLMA reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als in St. Gallen erste landwirtschaftliche Ausstellungen veranstaltet wurden. Diese boten regionalen Bauern eine Plattform, um ihre Produkte zu präsentieren und sich über technische Fortschritte und Erfahrungen auszutauschen. Doch der direkte Vorgänger der heutigen Messe war die Veranstaltung in den Jahren 1942 und 1943, die zum ersten Mal den Namen «OLMA» für «Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung» trug. Die Veranstaltungen der frühen 1940er Jahren waren ein voller Erfolg. Folgerichtig wurde die OLMA vergrößert und jährlich durchgeführt. 1946 wurde die Messe offiziell als nationale Messe anerkannt und seitdem gehört der Besuch eines Mitglieds des Bundesrats zum festen Bestandteil der Eröffnungszeremonie. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der OLMA war die Umbenennung in den 1970er Jahren, als erstmals auch internationale Gäste, beispielsweise aus den USA und Liechtenstein anreisten. Seither trägt die Messe den Namen «OLMA – Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung», um die Bedeutung des Anlasses für die gesamte Schweiz zu unterstreichen. Die OLMA-Messehallen in St. Gallen, die eigens für diese Veranstaltung errichtet wurden, beherbergen heute auch zahlreiche andere Messen und Veranstaltungen. Doch trotz all dieser Veränderungen und Erweiterungen bleibt die OLMA ihrem Ursprung treu: Sie ist und bleibt ein Fest für die Schweizer Landwirtschaft.

OLMA 1946 - ® OLMA Messen 
Die OLMA heute

Jedes Jahr im Oktober, pünktlich am Donnerstag vor dem «Gallentag», dem Fest des heiligen Gallus, öffnet die OLMA ihre Tore. Die Messe dauert zehn Tage und erwartet in dieser Zeit rund 300.000 Besucher. Das Publikum ist bunt gemischt: Landwirte, Familien mit Kindern, Studenten und Jugendgruppen aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland strömen nach St. Gallen. Über die Hälfte der Besucher kommt aus ländlichen Regionen. Doch die OLMA ist längst nicht mehr nur eine Fachmesse für Landwirte. Sie ist ein Fest für alle, die das Leben auf dem Land und die Schweizer Kultur schätzen.

Die Besucher erwartet eine breite Palette an Ausstellern und Events. Zwischen 500 und 600 Aussteller präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen. Ein besonderes Highlight ist die Tierschau in Halle 7, wo Milchkühe, Ziegen, Schweine und andere Bauernhoftiere ausgestellt werden. Die Tiere stammen von Schweizer Bauernhöfen und bieten den Besuchern einen direkten Einblick in die Tierhaltung und -zucht. Besonders für Kinder, aber auch für die großen Stadtbewohner ist es ein großes Erlebnis, die Ziegen selbst zu füttern.

© Michael Huwiler
© Michael Huwiler
© Michael Huwiler


Die Arena und das «Säulirennen»

Eine weitere Attraktion der OLMA ist die Arena, in der verschiedene Tierpräsentationen stattfinden. Hier können Besucher landwirtschaftliche Nutztiere im Freien bestaunen, von Milchkühen über Pferde bis hin zu Ziegen. Doch das Highlight der Arena ist zweifellos das «Säulirennen». Hier rennen junge Schweine um die Wette und das Publikum kann darauf wetten, welches der Tiere als erstes die Ziellinie überquert. Ein besonders hübsches Ferkel wird traditionsgemäß zum «Bundesrats-Säuli» ernannt. Bei der Eröffnungsfeier der OLMA darf es in den Armen des delegierten Bundesratsmitglieds liegen. Weibliche Ferkel werden inzwischen bevorzugt, weil sie wohl weniger dazu neigen, ihren Träger anzupinkeln. Bei männlichen Ferkeln kam es in der Vergangenheit tatsächlich zu einigen solcher Vorfälle.

© OLMA Messen 
Die Verbindung von Landwirtschaft und Kultur

Die OLMA ist jedoch mehr als nur eine Landwirtschaftsmesse. Sie feiert auch die Schweizer Kultur. In der St.-Galler-Kantonalbank-Halle können die Besucher traditionelle Schweizer Bräuche hautnah erleben: Vom Schwingen, dem traditionellen Schweizer Ringkampf, bis hin zu Jodlerkursen und Volkstanzvorführungen. Auch Ländlerkapellen treten auf und vermitteln die musikalische Tradition der Schweiz.

In den Hallen 4 und 5 der OLMA steht hingegen der Genuss im Vordergrund. Hier gibt es zahlreiche Stände, die regionale Weine, Biere und kulinarische Spezialitäten anbieten. Die St. Galler Bratwurst, ein absoluter Klassiker der OLMA, darf dabei natürlich nicht fehlen. An vielen Ständen kann man die Bratwurst in bester Qualität genießen, oft direkt vom Grill serviert. Sie mit Senf zu essen, gilt in St. Gallen übrigens als schwerwiegender Fauxpas. 2024 kam eine Eismanufaktur auf die pfiffige Idee, «Bratwurstglacé mit Senf» zu verkaufen. Darin wurden tatsächlich Bratwürste püriert und kleine Stücke beigemischt. Der Geschmack wurde von den meisten offenbar als recht gewöhnungsbedürftig beurteilt. Andere wiederum lehnten das Angebot wegen des enthaltenen Senfs konsequent ab. Dabei muss es sich wohl überwiegend um St. Galler Besucher gehandelt haben. Die Werbung für die Eismanufaktur hat trotzdem mit großem Erfolg brilliert.

OLMA-Bratwürste
© Michael Huwiler


Auch für die jüngeren Besucher hat die OLMA einiges zu bieten. In Halle 9 gibt es eine Gaming Zone, in der Jugendliche Simulatoren und andere Agrarspiele ausprobieren können. Besonders beliebt sind die realitätsnahen Farming Simulationen, bei denen die Spieler ihre eigenen virtuellen Bauernhöfe betreiben können. Ein Highlight ist der Stand von Nintendo, der bei den jüngeren Besuchern für Begeisterung sorgt.

Zusätzlich bietet die OLMA jedes Jahr auch Sonderschauen zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen. In der St.-Galler-Kantonalbank-Halle wurde 2024 beispielsweise ein Stand zur Women's EURO 2025 aufgebaut, bei dem die Besucher alles Wissenswerte über das kommende Fußballturnier erfahren können. Diese Sonderschauen bieten eine interessante Ergänzung zum landwirtschaftlichen und kulturellen Fokus der Messe und ziehen auch Besucher an, die sich nicht ausschließlich für die Landwirtschaft interessieren. Auch ein OLMA-Jahrmarkt und eine Partymeile runden das Erlebnis am Abend ab.


Anreise und Tickets

Die OLMA setzt, wie viele große Veranstaltungen in der Schweiz, auf nachhaltige Mobilität. Den Besuchern wird empfohlen, mit dem öffentlichen Nahverkehr anzureisen. Vom Hauptbahnhof St. Gallen aus fahren einige Buslinien direkt zum Messegelände. Alternativ kann man auch vom Bahnhof St. Fiden in nur fünf Gehminuten zur OLMA gelangen. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, gibt es einen Park-and-Ride-Service vom Großparkplatz Breitfeld aus.

Wer die OLMA abends besucht, kann vergünstigte Abendkarten erwerben. Für besonders begeisterte Besucher gibt es auch Dauerkarten, die den Zutritt an mehreren Tagen ermöglichen. Der Vorverkauf der Tickets online erleichtert die Planung.


Fazit

Ein Tag an der OLMA ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Ob landwirtschaftliche Ausstellungen, tierische Vorführungen oder kulinarische Genüsse, traditionelle St. Galler Bratwurst oder das Schwingen in der Arena: Die OLMA ist ein Fest für alle Sinne und eine Reise nach St. Gallen mehr als wert.


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