Appenzell Ausserrhoden

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Der Halbkanton Appenzell-Ausserrhoden liegt in der deutschsprachigen Nordostschweiz. Zusammen mit seinem Bruderkanton, Appenzell-Innerrhoden, wird er vom Kanton St. Gallen vollständig umschlossen. Rund 55.300 Einwohner leben hier auf 242,84km². Einen Hauptort hat Ausserrhoden gemäß geltender Kantonsverfassung von 1995 noch immer nicht. Sitz der Legislative ist in Herisau (15.650 Einwohner), Judikative und Exekutive haben ihren Sitz in Trogen (1.822 Einwohner). Etwa die Hälfte der Fläche des Kantons wird landwirtschaftlich genutzt. Von den 134 Betrieben dort produziert sogar knapp ein Viertel biologisch. Vom Ort Schwägalp aus, können Wandermuffel und zeitlich, oder körperlich eingeschränkte Menschen den Säntisgipfel (2502m) mit der Seilbahn erreichen. So verpasst man zwar die schöne Alpsteinwanderung, dafür hat man, dank der exponierten Lage des Säntis, einen einmaligen Ausblick auf sechs Länder: Liechtenstein, Österreich, Italien, Frankreich, Deutschland und die Schweiz natürlich.

Auf die Frage, was man in der Schweiz gesehen haben soll, wird so mancher Schweizer antworten: „Das Appenzellerland!“ Zwischen Innerrhoden und Ausserrhoden wird kaum unterschieden. Schnell merkt man, dass es hier, neben der malerischen Landschaft, besonders um die Menschen mit ihren Traditionen und Bräuchen geht.

Der Kanton Appenzell wurde 1597, infolge der Reformation im frühen 16. Jahrhundert, geteilt. Durch die Landteilung hatten die Bewohner des Kantons die Möglichkeit, ihre katholische Konfession zu behalten, oder der neuen, reformierten Kirche beizutreten. So entstanden die beiden Halbkantone, das katholische Appenzell-Innerrhoden und das reformierte Appenzell-Ausserrhoden. Dadurch konnten der politische und der religiöse Frieden in der Region bewahrt werden. Die politische Teilung des Appenzellerlandes hatte jedoch kaum Auswirkungen auf die kulturelle Einigkeit der beiden Halbkantone. Das Traditionsbewusstsein der Appenzeller wurde durch die Teilung besonders gestärkt, weshalb sie heute als äußerst konservativ und sogar rebellisch gegen Bundesbern gelten. Der Streit um die Einführung des Frauenstimmrechts im Jahr 1990 dürfte hier wohl besonders in Erinnerung geblieben sein. Die Hintergründe dazu sind allerdings zu komplex, um sie hier näher zu erläutern. Widmen wir uns im Folgenden also besser den wunderbaren Traditionen der geheimnisvollen und unteilbaren Appenzeller.

Die Verschwiegenheit der Appenzeller, wenn es um Erfolgsgeheimnisse geht, ist spätestens durch die berühmten Werbekampagnen für den Appenzeller Käse bekannt. Drei ältere Herren in klassischer Appenzeller Sennentracht, die vor malerischer Bergidylle auf einem Bänkli sitzen und auf die Frage nach der Rezeptur ihres Käses nur stumm den Zeigefinger an den Mund legen. Warum man daraus so ein Geheimnis macht? Die Appenzeller sind stolz auf ihren Käse, denn er symbolisiert das Lebenswerk des gesamten Appenzellervolkes. Seit Jahrhunderten ist die Käseproduktion der wichtigste Wirtschaftszweig des Appenzells. Schon im 13. Jahrhundert waren die Appenzeller bekannt für ihren Käse, weshalb sie gezwungen waren, das benachbarte Kloster St. Gallen damit zu versorgen. Doch erst seit 1942 produzieren die Genossenschaften der Region den „Appenzeller Käse“ als eingetragene Marke. 2020 wurden sogar über 10.000 Tonnen von dem schmackhaften Allrounder produziert. Das würzig-milde Paradestück der Appenzeller eignet sich nicht nur als Brotaufschnitt, oder „Möckli“ zum Apéro, sondern auch im Fondue, Älplermagronen, in herzhaften Käse-Quiches, zusammen mit gutem Schinken im Cordon Bleu und zum überbacken von Aufläufen, Käseschnitten und Rösti. Wer regelmäßig so viel Käse isst, neigt möglicherweise auch dazu, zwecks Verdauungshilfe, nach dem Essen zum Kräuterschnaps zu greifen. Folglich haben die Appenzeller auch ihren „Appenzeller Alpenbitter“, der überall in der Schweiz nach dem Essen gerne gereicht und gestürzt wird.

Beim traditionellen Alpabzug präsentieren die Bauern des Appenzellerlandes stolz, wofür sie das ganze Jahr arbeiten. Gesunde Kühe, denen man die Freude des Kuhlebens auf saftig grünen Alpweiden ansieht, werden mit bunten Blumen, Schweizerfähnli und kunstvollem Schmuck hergerichtet. Die goldenen Beschläge auf den Lederriemen, die meist den Alpabzug bildlich darstellen, findet man auch auf den Hosenträgern der Appenzeller Sennentracht. Oft als Motiv auf Souvenirs für Touristen und Trachtengürteln schweizweit, gibt es mittlerweile auch Hundehalsbänder mit den glänzenden Beschlägen. Neuerdings sind die Gürtel und Motive sogar Exportschlager in der internationalen Modebranche. Ein New Yorker Hip-Hop-Modelabel stellte kürzlich erst die Kombination des klassischen schwarzen Appenzellergürtels mit einer Schwarzen Jacke vor, die ebenfalls mit wenigen goldenen Beschlägen versehen war. Goldschmiede und Sennensattlerbetriebe gibt es im Appenzell nur noch wenige. Sie arbeiten wiederum das ganze Jahr an den Trachten der Sennen. Leider drohen heute manche Trachtenhandwerksberufe auszusterben. Die Kuhglocken werden meist billiger im Ausland produziert und die markante Pfeife der Appenzeller, das Lindauerli mit seinem nach unten hängenden Pfeifenkopf (ebenfalls mit den berühmten Beschlägen verziert), wird kaum noch produziert.

Das Bild des Appenzellers in seiner Tracht prägt weltweit das Bild eines „typischen Schweizers“. Stets mit wachsamem, etwas skeptischem Blick, Lindauerli im Mundwinkel, scheinen die Appenzeller eher in einer Postkarte, als auf unserem Planeten zu leben. Der appenzeller Naturjodel, das Ruggusseli, macht dieses Bild sogar hörbar. Ein Jodler gibt einen Ton vor, die anderen steigen harmonisch, mit langen Tönen nach belieben mit ein. Es entstehen Melodien voller Melancholie, die einen heiteren Unterton selten verbergen können und oft sogar in einem schwungvollen Walzer gipfeln. Genau wie das Leben der Sennen: Oft einsam im Bergnebel mit schwerer Arbeit auf der Alp, dann wieder in lustiger Geselligkeit mit den Landsleuten.

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