Genf – Die Perle der Schweiz

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Der Schweizer Kanton Genf, französisch: Genève, italienisch: Ginevra, amtlich franz. République et Canton de Genève, mit dem gleichnamigen Hauptort befindet sich in der frankofonen Romandie. Er gehört der Metropolregion Genf-Lausanne an und grenzt an die französischen Départements Ain und Haute-Savoie, während er nur eine gerade mal 4,5 Kilometer lange Grenze zum Schweizer Kanton Waadt unterhält. Der Hauptort Genf, auch 'Hauptstadt des Friedens' genannt, ist nach Zürich die zweitgrößte Stadt und zugleich neben Lugano der zweitgrößte Finanzplatz der Schweiz. Aufgrund seiner fast vollständig vom französischen Staatsgebiet umschlossenen geografischen Lage ist die Sprache, Kultur sowie die regionale Küche des Kantons stark von französischen Einflüssen geprägt.

Landschaft des Schweizer Kantons Genf

Genf grenzt an den südwestlichen Ausläufern des Genfersees an, dort wo sich Rhone ihren Weg in Richtung Mittelmeer bahnt. Der Kanton liegt damit inmitten des Genferbeckens auch 'cuvette genevoise' genannt, zwischen den Gipfeln der Gebirgsketten des Jura sowie den in Frankreich liegenden Bergen Vuache, Salève und Voirons. Die höchste Erhebung der zumeist hügeligen Landschaft des Kantons ist der Grenzstein Nr. 141 mit 516 Metern über dem Meeresspiegel. Insbesondere die gewässernahen Gebiete am Genfersee und den umliegenden Bergen bilden ein Naturspektakel, das seines gleichen sucht. Kristall klares Wasser, Boote, Berge und Weinhänge kreuzen hier den Blick. Nicht umsonst wurden die bereits im 11. Jahrhundert von Mönchen angelegten, sich mittlerweile über 40 Kilometer erstreckenden, Weinberg-Terrassen von Lavaux am Genfersee, zwischen Lausanne und Vevey, 2007 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

Gemeinden in Genf

Von den 45 Gemeinden des Kantons ist der Hauptort Genf, die kleinste Metropole der Welt, zugleich die bekannteste und wichtigste Gemeinde. Die Welthauptstadt des Friedens befindet sich direkt am Genfersee. Mehr als 100 internationale Organisationen haben hier ihren Sitz. Unter anderem befindet sich das Büro der Vereinten Nationen (UNOG) in Genf sowie das Internationale Komitee des Roten Kreuz (IKRK) und die Internationale Föderation der Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondsgesellschaften (IFRK). Aber auch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich dort.

Am Rande des Genfersees findet sich das Symbol der Stadt, der Jet d'Eau, eine 140 Meter hohe Wasserfontäne. Über dem Einkaufs- und Geschäftsviertel thront die Kathedrale Saint-Pierre, welche den Weg in Richtung des Place du Bourg-de-Four weist, dem ältesten Platz der Stadt und zugleich dem Zentrum der Altstadt. Ausladende Parkanlagen, idyllische Seepromenaden und belebte Altstadtgassen laden hier zum Flanieren ein. Mit den Mouettes, den Wassertaxis, werden die Überfahrten zwischen den Innerstädtischen Promenaden sowie den Anlegepunkten zu den Genferseen-Kreuzfahrtschiffen ermöglicht.

Genf - Jet d'Eau

Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Genf

Der multikulturelle Charme der Stadt Genf mit seiner lebendigen Altstadt, den vielen Weinstuben, seinen traumhaften Seepromenaden aber auch den Kunstgalerien und Antiquitätenhändlern zieht jährlich tausende Besucher an. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die auf dem Gipfel des Altstadthügels thronenden Kathedrale Saint-Pierre, deren Architektur über die Jahrhunderte organisch gewachsen ist. Die erste Bauphase geht in das Jahr 1160 zurück und währte fast ein ganzes Jahrhundert. Heute weist die Kathedrale insgesamt die meisten romanischen und gotischen Kapitelle auf. Wer den 360°-Panoramablick über die Stadt Genf und den Genfersee genießen möchte, muss zuerst die 157 Stufen bis zur Turmspitze der Kathedrale überwinden. Unterhalb der Kathedrale kann zudem die archäologische Ausgrabungsstätte besucht werden, in der Zeugnisse, die bis in die Antike reichen, ausgestellt werden.

Ebenfalls im Hauptort des Kantons befindet sich das Internationale Rotkreuzmuseum, denn die Stadt Genf ist die Wiege des Roten Kreuzes. Das Museum ist vornehmlich dem Lebenswerk Henry Dunants gewidmet, dem Wegbereiter des Roten Kreuzes, dessen Schriften zudem auch maßgeblich für die Erstellung der Genfer Konventionen waren. Das Internationale Rotkreuzmuseum bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der humanitären Arbeit der Organisation. Besucher erwarten gleich mehrere thematische Dauerausstellungen und Zeitzeugnisse, wie 'Die Kartei der Internationalen Agentur für Kriegsgefangene 1914-1923', die heute zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählt. Auch wird dort ein tiefer Einblick in das aktuelle weltweite Engagement sowohl des Roten Kreuzes als auch des Roten Halbmonds gewährt.
Erholung und Entspannung pur bieten die Kreuzfahrtangebote auf dem Genfersee. Bei der Fahrt von Pierres du Niton bis Pointe à la Bise wird ein erfrischend anderer Blick auf den Mont Blanc und verschiedene Denkmäler aber auch auf die berühmten Promenaden-Villen, den Sitz der UNO sowie die Parks und Gärten der Stadt gewährt.
Bereits auf französischem Boden befindet sich der Hausberg Genfs, der Mont Salève. Seit mehr als 120 Jahren für Besucher erschlossen, bietet der Berg traumhafte Aussichten über den gesamten Kanton bis hin zum Jura und bei klarer Sicht auch bis zum Mont Blanc. Das auf dem Gipfel des Mont Salève gelegene Observatorium ist mit der Luftseilbahn sowie über Wanderwege zu erreichen. Wer die berühmten Felspassagen am Salève hautnah erleben möchte, sollte besser schwindelfrei sein, denn bereits die offiziellen Wanderwege sind nicht anspruchslos. Neben dem Observatorium erwartet Sie am Le Salève ein gewaltiges Sportangebot. Von Paragliding über Kletterangebote, dem Mountainbiken sowie Wanderrouten bis hin zum Skilanglauf während der Wintersaison.

Sport- und Weinliebhaber sollten es sich zudem nicht nehmen lassen vom Genfer Stadtzentrum aus mit dem (Elektro-)Fahrrad auf eine Entdeckungstour durch die Weinanbaugebiete in Richtung Mont Blanc zu starten. Schließlich sollte man sich, wer den Kanton Genf besucht, einen romantisch schönen Promenadenspaziergang nicht nehmen lassen. Die Promenaden hier, aber auch in den Genfersee-Orten Montreux, Lausanne und Vevey, laden zum Flanieren, Verweilen und Träumen ein.

Brauchtum und Traditionen im Genf

Der Esprit de Genève ist stark durch die Persönlichkeiten Jean-Jacques Rousseau, Johann Calvins sowie Henri Dunant geprägt. Daher wird der Hauptort des Kantons gelegentlich auch als Calvinstadt bezeichnet. Der protestantische Reformer hatte hier, ebenso wie Rousseau oder auch Dunant seine letzten Lebensjahre verbracht. Nicht zuletzt hierdurch sind Werte wie Demokratie, die hohe Naturverbundenheit der Bevölkerung, soziales Engagement aber auch die starke Wertschätzung des Handwerks tief verwurzelt. Gerade das Handwerk, in Genf als Fabrique bezeichnet, hat eine jahrhundertealte Tradition, die auch heute noch gepflegt wird. Zu den traditionellen Handwerkskünsten zählen unter anderem die Uhrmacherei und Goldschmiedekunst sowie die Edelmetallverarbeitung im allgemein aber auch die Juwelierkunst. Ein weiteres Kunsthandwerk, das in Genf seit dem 19. Jahrhundert eine sehr starke Verbreitung gefunden hat, ist die Literaturgattung der Bildergeschichte. Diese, auch als 9. Kunst bezeichnet, geht auf deren Erfinder Rodolphe Töpffler zurück. Aus der Frühform der Bildergeschichte ist in Genf eine bis heute währende Tradition der Comic-Zeichnung hervorgegangen.
Eine seit dem 16. Jahrhundert unter Calvin verbotene und im 19. Jahrhundert wiederbelebte und damit bis heute lebendige Tradition ist das Volksfest Le Feuillu. Dieses Maifest, mit dem die Rückkehr des Frühlings zelebriert wird, findet in den katholisch geprägten Gemeinden des Kantons stets am ersten Maisonntag des Jahres statt. Einige der Rituale gehen auf heidnische, vermutlich keltische Bräuche zurück. Das zentrale Ereignis des Le Feuillu sind die Umzüge bei denen mit Blumenkränzen geschmückte Kinder durch ihre Gemeinde ziehen. Begleitet werden die Umzüge von einem Wagen auf dem der Maikönig und die Maikönigin sowie zumeist eine Figur aus Ästen und Zweigen, in einigen Gemeinden auch ein hoher mit Blumenkränzen und Girlanden geschmückter Mast, der Maibaum, thront. Der Maibaum, wird in Genf als La Bête oder Le Feuillu bezeichnet. In den Gemeinden Cartigny sowie Onex geht dem großen Festumzug zudem eine rituelle Reinigung der Brunnen voraus. Der große Abschluss dieses Festes wird zumeist mit einem großen Mahl gefeiert.
Ein weiteres Volksfest, für das Genf weit über die Grenzen des Kantons berühmt ist, ist die Escalade de Genève. Diese geht auf den Sieg über den Herzog von Savoyen 1602 zurück. Hierbei handelt es sich um ein jährlich stattfindendes Fest zur Erinnerung an die erfolgreiche Verteidigung der Stadt Genf gegen Karl Emanuel von Savoyen in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1602. Eine Geschichte, die auch durch die inoffizielle Hymne des Kantons, der Cé qu’è lainô erzählt wird. Der Erzählung nach konnte die Einnahme der Stadt Genf noch in letzter Sekunde durch savoyardische Söldner, die mit Leitern die Stadtmauern zu erklimmen versuchten, verhindert werden. Die erfolgreiche Verteidigung endete im Frieden von Saint-Julien und damit in der Anerkennung der Unabhängigkeit Genfs. Die Escalade de Genève wird stets am 12. Dezember gefeiert. Seit 1902 wurden die Festivitäten zusätzlich durch einen historischen Fackelzug sowie seit 1978 durch einen Stadtlauf ergänzt. Die Symbolfigur der Escalade ist die Mère Royaume, welche der Legende nach, im Verteidigungskampf einen feindlichen Soldaten mit einem gusseisernen Suppentopf erschlug. Diese Legende bildet zugleich den Ursprung des traditionellen Schokoladentopfes, Marmite de l'Escalade sowie der stets zum Fest gereichten Gemüsesuppe. Während der offiziellen Feierlichkeiten wird der Schokoladentopf vom Jüngsten sowie dem Ältesten der Anwesenden zerschlagen, nachdem der rituelle Satz: Ainsi périssent les ennemis de la république., zu Deutsch: So kommen die Feinde der Republik um, gesprochen wurde.

Weinberge am Genfersee

Kulinarische Spezialitäten aus Genf

Aus den Gebieten rund um den Genfersee stammen eine Vielzahl regionaler Gerichte. Hierzu gehören u. a. die Pommes farcies, ein beliebtes Gericht aus mit Hackfleisch gefüllten, überbackenen Äpfeln. Die Füllung besteht zu gleichen Teilen aus Rind, Schwein sowie Kalb und wird mit verschiedenen Kräuter, Rosinen und Weißwein angesetzt. Pommes farcies werden zumeist mit Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree serviert.
Ebenfalls sehr beliebt und ein fester Bestandteil der traditionellen Genfer Cuisine sind Süübäggli und suure Gummeli. Süübäggli sind zuerst gekochte und anschließend überbackene Schweinebacken. Dazu wird in der Regel das Suure Gummeli gereicht. Ein Gericht aus gekochten Kartoffeln, welche mit einer durch Rahm verfeinerten sauren Mehlsauce serviert werden.
Die spanische Artischocke, in Genf als Kardy bezeichnet, wird zu einem mit Rahm und Sahne versetzten Auflauf, dem Kardy Gratin oder Gratin de cardons zubereitet. Zur Krönung wird der Auflauf mit einer herzhaften goldbraunen Käsekruste überbacken.
Eine regionale Besonderheit für Fischliebhaber sind neben anderen besonders die Forellen, Hechte und Saiblinge aus dem Genfersee. Insbesondere Speisen mit Saibling oder Forellen nehmen einen festen Bestandteil der traditionellen Genfer Küche ein. Hierzu gehört auch das berühmte Omble chevalier in Sauce genevoise. Der Ritter der Fische, der Saibling, wird hierzu in einer Sauce aus Butter, Genfer Weißwein, Eigelb und Rahm zumeist mit Risotto gereicht.
Ebenso die Forelle mit Mandeln, welche auf so gut wie keiner Speisekarte fehlen darf. In Mehl gewendet, knusprig gebraten und mit gerösteten Mandeln bestreut, werden die Forellen in einem mit Rotwein verfeinerten Bratenfond gereicht. Als Beilage werden traditionell Weißbrot, Zitronenscheiben und Salat angeboten.
Auch das Fondue ist im Kanton Genf unter dem Namen Genfer Fondue stark verbreitet. Zumeist wird in Genf entgegen anderen traditionellen Zubereitungen eine Käsemischung aus Greyerzer Käse und Emmentaler verwendet. Verfeinert wird das Gericht durch die Zugabe von Genfer Weißwein sowie von Pilzen, zumeist Champions oder Morcheln.
Der Weinanbau in Genf geht auf eine mittlerweile über zweitausend Jahre währende Tradition zurück und bildet damit zweifelsfrei eine Spezialität des Kantons. Zu den in Genf verbreiteten Weinen zählen u. a. der Aligoté, der perfekt zu Fisch- oder Pilzgerichten sowie Meeresfrüchten passt und sich durch seine kräftige Säure auszeichnet. Auch der Chardonnay, der sich hier besonders durch eine eher eleganter Säure und eine vollmundige Struktur auszeichnet, ist in Genf weit verbreitet. Der in Genf produzierte Pinot gris zeichnet sich hier besonders durch seine fruchtigen Quitten-Aromen aus. Eine Besonderheit ist der Findling, er gilt als wahre Rarität. Weltweit wird diese Rebsorte auf lediglich 43 Hektaren angebaut. In Genf wird der Findling gerade mal von zwei Winzern erzeugt.
Selbstverständlich werden auf den ausladenen Weinanbaugebieten des Kantons auch klassische Rebsorten angebaut und zu köstlichen Weinen, wie dem Gewürztraminer, Gamay, Sauvignon, Cabernet-Sauvignon, Viognier oder dem ursprünglich durch einen Speditionsfehler in Genf angesiedelten Merlot verarbeitet.

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