Zürich – Die Kunst- und Kulturmetropole
Zürich, französisch: Zurich, italienisch Zurigo, rätoromanisch: Turitg, ist sowohl der Name des Kantons als auch des Hauptorts. Der im östlichen Mittelland der Schweiz gelegene Hauptort Zürich ist die größte Stadt der Schweiz. Ursprünglich hat es sich bei Zürich um einen römischen Stützpunkt mit dem Namen Turicum gehandelt, der erst 1262 zur freien Reichsstadt erklärt wurde. Die Stadt Zürich mit seinem Flughafen ist nicht nur der zentrale kontinentale Verkehrsknotenpunkt, sondern noch vor Lugano und Genf auch der größte Finanzplatz der Schweiz. Die größten Banken des Landes, wie die Credit Suisse oder die schweizerische Nationalbank haben hier ihren Hauptsitz. Gleichzeitig beherbergt die Stadt mit der Technischen Hochschule sowie der Universität Zürich die größten Universitäten des Landes. Neben dem finden sich auch die bedeutendsten Medienunternehmen der Schweiz im Hauptort des Kantons. Sowohl aufgrund der geografischen Lage, direkt am Zürichsee als auch der historischen Altstadt ist Zürich eine beliebte touristische Destination, die über ein umfangreiches Kulturangebot und ein ausgeprägtes Nachtleben verfügt. Neben Genf zählt Zürich zu den Städten mit der weltweit höchsten Lebensqualität sowie den höchsten Lebenserhaltungskosten.
Die Landschaft Zürichs
Die Landschaft der Stadt Zürich ist sowohl den angrenzenden nördlichen Ausläufer des Zürichsees, die beiden das Stadtzentrum durchkreuzenden Flüsse Limmat und Sihl sowie die umliegenden Berge geprägt. Zürich selbst befindet sich direkt zwischen dem Tal der Limmat und dem unteren Tal des Flusses Sihl, eingebettet zwischen dem Uetliberg im Westen und Zürichberg im Osten. Das beliebte Ausflugsziel, die historische Altstadt erstreckt sich auf beiden Seiten der Limmat. Der im Süden an die Stadt angrenzende Zürichsee (Zürisee) verfügt über eine Grundfläche von circa 4,1 km² und beschert Einheimischen und Besuchern fantastische Seeblicke. Gleichzeitig wird das Limmattal westseitig von den bewaldeten Anhöhen der Albiskette, des Uetlibergs sowie des Buechhogers eingefriedet. Der Hausberg der Stadt, der Uetliberg, ist mit seinen 870 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung rund um Zürich.
Die Stadt Zürich befindet sich in einer eher gemäßigten Klimazone, die u. a. durch die von Westwinden herangetragenen vermehrten Niederschläge bedingt wird. Zudem werden durch die Bise, die Ost- und Nordostwinde, Hochdrucklagen in die Region getragen, welche für die zumeist verhältnismäßige kühle Witterung sorgen. Hierdurch kommen Durchschnittstemperaturen im Januar von circa –0,5 °C und im Juli von circa 17,6 °C zustande. Diese verhältnismäßig kühlen Temperaturen sind der relativ hoch gelegenen Wettermessstation geschuldet. Denn bereits im Limmattal werden im Jahresmittel erheblich mehr heiße Sommertage gemessen. Die im Hauptort befindliche Messstation verzeichnet jährlich annähernd 1482 Sonnenstunden.
Die weitläufigen Waldgebiete des Adlis-, Zürich-, Käfer-, Höngger- sowie Uetilberg bescheren der Stadt Zürich und seinen umliegenden Gemeinden eine sehr gute Luftqualität. Hinzu kommen die vielen Grünanlagen an den Ufern des Zürichsees bei Zürichhorn und Enge. Immerhin sind 26,5 % der Gesamtfläche der Stadt Zürich bewaldet.

Städte und Gemeinden in Zürich
Neben dem Hauptort finden sich im Kanton Zürich weitere Gemeinden, wie Regensdorf, Rümlang, Opfikon sowie Wallisellen im Norden. Im Osten liegen die Gemeinden Dübendorf, Fällanden sowie Maur. Im Süden liegt Zollikon, Kilchberg (ZH), Adliswil, während sich im Westteil des Kantons Stallikon, Uitikon, Schlieren sowie Oberengstringen befinden.
Die wohl bekannteste Stadt des Kantons nach Zürich ist Winterthur. Die einstige Industriestadt mit seinen 17 Museen sowie dem reichhaltigen Kultur-, Sport- und Unterhaltungsangebot ist mittlerweile zur Kulturmetropole des Kantons avanciert. Noch immer im mittelalterlichen Stil erhalten, ist die Altstadt von Winterthur mit Europas größter zusammenhängender Fußgängerzone, den unzähligen Clubs und Bars, Läden, Restaurants, Märkten und jährlich wiederkehrenden Festivals das Zentrum des städtischen Nachtlebens. Zudem wartet Winterthur mit einer Vielzahl an Gärten und Parkanlagen auf, an die sich die umliegenden Wälder mit versteckten Schlossanlagen und Burgen nahtlos anschließen.
Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Zürich
Die wohl attraktivsten Sehenswürdigkeiten des Kantons finden sich in den Städten Zürich und Winterthur. Insbesondere Zürich wirkt mit seiner Fülle an Ausflugszielen geradezu wie ein Magnet auf Besucher. Die meisten Sehenswürdigkeit finden sich rund um die Zürcher Altstadt. Der Bellevue-Platz sowie der Bürkliplatz bescheren seinen Besuchern bei gutem Wetter fantastische Ausblicke auf den Zürichsee mit seiner Alpenkulisse. Auch der Hausberg der Stadt, der Uetliberg, der vom Hauptbahnhof aus mit der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) zu erreichen ist, erlaubt einzigartige Aussichten über Zürich und die umliegende Landschaft.
Zu den historisch denkwürdigen Bauwerken der Stadt zählen u. a. das im Renaissance-Stil errichtete Rathaus sowie die vielen Zunfthäuser entlang des Limmatquai. Aber auch das romanische Großmünster von dem heute lediglich noch ein Turm für Besucher geöffnet ist, gibt einen grandiosen Blick von Oben auf die Altstadt. Geschichtsinteressierte sollten sich keinesfalls einen Besuch der Spiegelgasse 14 entgehen lassen, wo sich zeitweilig das Domizil Lenins befunden hat. Auch der Zähringerplatz mit der dort befindlichen Zentralbibliothek sowie der im gotischen Stil errichteten Predigerkirche sind ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht anders die Fraumünsterkirche oder die Peterskirche mit Europas größten Turmzifferblatt. Auch die katholische Liebfrauenkirche mit ihrer bemerkenswerten Innenausstattung im neoromanischen Stil zieht täglich viele Besucher an. Wer Süßes liebt, sollte zudem einen Ausflug zum Paradeplatz machen, dort ist das Stammhaus der Confiserie Sprüngli, berühmt für Schokolade, Pralinen und Feingebäck. Kunstinteressierte sind am Kunsthaus mit seinen wechselnden Ausstellungen und einer permanent zugänglichen Sammlung von Künstler, wie Picasso, Munch, Monet, Giacometti und Chagall garantiert richtig. Nicht anders das Museum Rietberg in der Villa Wesendonck oder der Park-Villa Rieter, wo der Schwerpunkt auf asiatische und islamische Kunst gelegt wird oder auch der durchaus sehenswerten Sukkulenten-Sammlung Zürich.
Eine in jüngster Zeit hinzugekommene Besonderheit der Stadt ist der Plan Lumière. Seit 2009 werden in Zürich Nachts insgesamt 15 markante Orte der Stadt spektakulär illuminiert. Derzeit wird zudem an weiteren Lichtinstallationen gearbeitet.
Auch die Erholung in der Natur kommt in Zürich nicht zu kurz. Einzigartig in Europa ist die Regenwald-Halle im Zoo am Zürichberg. Zudem bieten diverse Stadtparks, wie der Botanische Garten oder der Chinagarten am Ufer des Zürichsees Entspannung pur. Nicht anders der versteckt gelegene Rosengarten des Muraltenguts nicht unweit des Belvoirpark, einem der ältesten Landschaftsgärten der Region. Nicht weit außerhalb des Stadtzentrums finden sich bereits weitläufige Grünflächen mit ursprünglicher Vegetation. Die Albiskette ist ein beliebtes Wanderziel. Dort befindet sich auch Fallätsche, ein alter Erosionstrichter an dem sich des Öfteren größere Abbrüche ereignen. Ebenso der Denzlerweg, der entlang der Abhänge des Uetlibergs durch dichte Waldabschnitte führt, ist unter Wanderern sehr beliebt.
Weitere nennenswerte Ausflugsziele rund um Zürich sind die Höllgrotten in Baar, ein Verbund aus Tropfsteinhöhlen mit kleine Seen, gespickt mit Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten, die in den verschiedensten Farben erstrahlen. Oder die längste Holzbrücke der Schweiz sowie das mittelalterliche Schloss in Rapperswil. Ebenfalls nicht weit von Zürich und gerade mal 20 Autominuten von Winterthur entfernt befindet sich der Rheinfall, der größte Wasserfall Europas.
Zu den beliebtesten Ausflugszielen des Kantons zählt eindeutig auch die Stadt Winterthur, die ganz zu Recht als Schatzkammer der Kunst, Geschichte und Natur bezeichnet wird. Insbesondere Kunstliebhaber und Kulturinteressierte kommen hier ganz auf ihre Kosten. Hier befindet sich u. a. die Sammlung Oskar Reinhart mit dem Namen «Am Römerholz», die Meisterwerke der europäischen Kunst von 14. bis zum 20. Jahrhundert umfasst. Auch das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Zentrum für Fotografie, das Casinotheater, eine zentrale Anlaufstelle der deutschsprachigen Kabarettszene oder das Swiss Science Center Technorama mit dem Schwerpunkt auf Wissenschaft und Technik zieht jährlich tausende Besucher an. Winterthur ist zudem für seine Musik- und Kulturfestivals, wie die Internationalen Kurzfilmtage oder die Winterthurer Musikfestwochen bekannt.
Brauchtum und Traditionen in Zürich
Trotz der zumeist sehr modernen Ausrichtung und Lebensweise der Züricher werden in dem Kanton auch althergebrachte Traditionen und Brauchtümer gepflegt. Hierzu zählen die vor allem in den ländlichen Regionen, zumeist im Herbst zelebrierten, Winzerfeste.
Der wohl schönste Räbenlichter-Umzug der Schweiz wird während der Räbechilbi in der Gemeinde Richterswil gefeiert.
In der Adventszeit schließlich entfaltet sich die volle Vielfalt traditioneller Brauchtümer, mit denen die Wintergeister vertrieben werden sollen. So findet in Ottenbach die Spräggelen-Nacht statt, bei der der Schnabelgeiss sein Unwesen treibt und der Zumiker Schnappesel durch das Dorf geistert. Zum Haageri, immer am 30. Dezember, fegen die jungen Männer von Samstagern mit einem Rosskopf durch die Gassen. Der Ustertag in Uster hingegen hat einen politischen Hintergrund. Hier wird an die friedliche Demonstration vom 22. November 1830 von mehr als 10.000 Menschen gegen die Bevormundung der Landschaft erinnert. Eine Tradition, die in jüngster zunehmend von der jungen Bevölkerung zelebriert wird.
Zur offiziellen Liste der lebendigen Traditionen des Kantons Zürich zählen u. a. die folgenden Veranstaltungen. In Winterthur wird jährlich ein großes Stadtfest, das Albanifest, gefeiert. Ursprünglich wurde hiermit der Verleihung eines Freiheitsbriefes an die Stadt durch die Habsburger gedacht. Seit seiner Wiederbelebung im Jahr 1971 nehmen durchschnittlich 100.000 Personen an dem Fest teil.
Das Zürcher Knabenschiessen ist ein Jugend- und Volksfest der Stadt Zürich, das stets am zweiten Wochenende im September gefeiert wird. Fester Bestandteil der Festivität sind der große Jahrmarkt, die Chilbi, sowie der Schiesswettbewerb für Jugendliche. Das wohl prominenteste Fest des Kantons ist das Sechseläuten in der Stadt Zürich zur Austreibung des Winters. Ursprünglich durch die Zünfte organisiert, findet es jährlich am dritten Montag im April statt. Die Mitglieder der verschiedenen Zünfte ziehen an diesem Tag verkleidet in historischen Kostümen und Trachten durch die Straßen, um sich anschließend am Sechseläutenplatz am Bellevue zu versammeln. Um sechs Uhr wird dann zu den Klängen des Sechseläuten-Marsches eine mit Knallkörpern gefüllte Figur in Schneemannsgestalt, der Böögg, verbrannt.

Kulinarische Spezialitäten aus Zürich
Der Klassiker der regionalen Küche ist das Zürich Geschnetzeltes (Züri Gschnätzlets). Hierbei handelt es sich um ein Gericht aus sautiertem Kalbfleisch-Ragout in Rahmsauce, das zumeist mit Rösti (Rööschti) gereicht wird. Die zum Gericht gereichten Röschti sind aus Kartoffeln hergestellte Kartoffelpuffer für die klein geschnittene Kartoffeln zu Fladen gepresst und in Fett ausgebacken werden.
Kutteln nach Züricher Art sind ein traditionelles Gericht des Kantons, das jedoch womöglich nicht jedermanns Geschmack trifft. Denn Kutteln sind in Streifen geschnittene Pansen von Wiederkäuern. Diese werden nach Züricher Art in einer Weinsauce mit Zwiebeln, Pilzen und Kümmel gereicht.
Die Wiedikerli haben sich in kürzester Zeit weit über die Stadt- und Kantonsgrenzen hinaus verbreitet. Diese Rostbratwürste aus Wiedikon sind eine recht junge Erfindung und werden in drei Varianten auf den Grill gebracht, als Original mit traditionellen Gewürzen, mit Fenchel oder mit Peperoncini.
Der Stadtjäger ist ein ganz und ganz städtisches Produkt aus Zürich. Hierbei handelt es sich um eine Wurst, die optisch und geschmacklich an Salami erinnert, aber zu 100 % aus regionalem Bio-Fleisch von Schweinen hergestellt wird.
Auch beim Turicum Gin handelt es sich um eine regionale Spezialität der Stadt Zürich. Dieser aus Lindenblüten vom Lindenhof und handgepflückten Tannenspitzen aus Zürich sowie Hagebutten zubereitete Gin ist exquisit im Geschmack und ein sehr beliebtes Mitbringsel. Nicht anders der Zürihonig, der aus den Blüten der Stadtbalkone an Uferböschungen, Alleen und Parks entsteht. Auch bei dem berühmten, wie auch gesunden Birchermüesli handelt es sich um eine regionale Spezialität, die bis heute weit über die Grenzen der Schweiz verbreitet worden ist.
Im ganzen Kanton, besonders aber im Hauptort Zürich wird die Tradition und Leidenschaft zu Süßspeisen gepflegt. Angefangen bei der bekannten Taucherli-Schokolade über die Zürcher Honig-Tirggel, ein Gebäck aus Honig, Ingwer, Anis, Koriander, Rosenwasser und Mehl bis hin zu den Straumann Hüppen, den berühmten mit einer Schokoladencreme verfeinerten Waffelröllchen. Aber auch das Schweizer Traditionsgebäck, die Leibacher Biber, eine regionale Lebkuchenspezialität, sollte, wer kann, unbedingt probieren.
Die Zuger Kirschtorte wird bereits seit mehr als 100 Jahren genossen. Ursprünglich eine Erfindung des Konditors Höhn, der erstmals die Verbindung Tortengebäck und Kirschen-Schnaps zur vollen Reife getragen hat.
Bei dem Spanisch Brötli handelt es sich um ein heute wiederbelebtes traditionelles Gebäck der Stadt Baden. Ursprünglich hatte es sich hierbei lediglich um gezuckerten Blätterteig gehandelt. Heute hingegen wird es zumeist recht aufwendig mit einer süßen Karotten-Haselnuss- oder einer pikanten Karotten-Schinken-Füllung serviert.
Schließlich darf in keiner Konditorei des Kantons das Luxemburgerli fehlen, auch als Makarönchen bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein luftig leichtes Gebäck mit zarter Cremefüllung, das traditionell in acht verschiedenen Geschmackskompositionen angeboten wird. Entscheidend ist auch, dass die traditionelle Zubereitung ganz ohne künstliche Zusatz- und Farbstoffe erfolgt.
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