Zürich (ZH)
Der Kanton Zürich mit gleichnamigem Hauptort liegt im Nordosten der Schweiz. Er ist der einwohnerreichste Schweizer Kanton, obwohl sechs Kantone eine größere fläche haben. In Zürich wird «Züridütsch», einer der bekanntesten Schweizer Dialekte, gesprochen. Die offizielle Amtssprache ist Deutsch. Das Kantonsgebiet gliedert sich in das Weinland im Norden, in das Unterland im Nordwesten, das Limmattal im Westen und das Oberland im Osten. Im Norden grenzt Zürich an Schaffhausen und Deutschland und im Westen an Aargau. Im Süden an Zug und Schwyz sowie an St. Gallen und Thurgau im Osten. Der Zürichsee ist eines der beliebtesten Ausflugsziele.
Das Zentrum der Schweiz
Zürich ist als Wirtschaftsmetropole der Schweiz weltbekannt. Mit dem größten Flughafen der Schweiz ist die Stadt nicht nur der wichtigste Verkehrsknotenpunkt, sondern noch vor Lugano und Genf auch der größte Finanzplatz der Schweiz. Die größten Banken des Landes, wie die UBS oder die schweizerische Nationalbank haben hier ihren Hauptsitz. Gleichzeitig beherbergt die Stadt mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule sowie der Universität Zürich die größten Universitäten des Landes. Auch die bedeutendsten Medienunternehmen der Schweiz haben ihren Sitz im Hauptort des Kantons. Sowohl wegen der geografischen Lage direkt am Zürichsee, als auch der historischen Altstadt ist Zürich eine beliebte touristische Destination, die über ein umfangreiches Kulturangebot und ein ausgeprägtes Nachtleben verfügt. Neben Genf zählt Zürich zu den Städten mit der weltweit höchsten Lebensqualität, sowie den höchsten Lebenunterhaltskosten.
Als Handelsplatz in Stein gemeißelt
Schon in der frühen Antike führten zahlreiche Handelsrouten, etwa zwischen Italien und Gallien, durch das Gebiet, auf dem Zürich heute liegt. In der Antike siedelten Kelten in der Region Zürich und legten dort bereits im ersten Jahrhundert vor Christus den Grundstein für das heutige Zürich. Die Siedlung namens Turicum schien ein wichtiger Handelsort für das Umliegende Gebiet gewesen zu sein. Das lässt sich zumindest aus zahlreichen dort geprägten Münzen schließen. Während des ersten Jahrhunderts nach Christus wuchs die Bevölkerung Turicums, nachdem die Römer dort Soldaten stationierten und eine Zollstation errichteten. Das Gebiet Zürichs war also schon vor rund 2000 Jahren ein wichtiges Handelszentrum.
Ab etwa 260 n. Chr. fielen Alemannen häufiger in das römisch kontrollierte Gebiet ein. Im Jahr 401 zogen die Römer ihre Truppen aus den Kastellen, sowie dem gesamten Gebiet nördlich der Alpen zurück. Im Frühmittelalter zählten das Limmattal und die Gebiete am Zürichsee zum sogenannten Zürichgau. Die westlichen Teile des heutigen Kantons zählten zum Aargau und die östlichen zum Thurgau. 1803 wurde Zürich, wie viele andere Kantone auch, durch die Mediationskarte Napoleons ein Teil der Eidgenossenschaft.
Lass uns einen Schneemann sprengen!
Trotz des sonst so modernen Geistes des Züricher, pflegen auch sie eine enge Bindung zu lang bestehenden Traditionen. Dazu zählt auch das von den historischen Zürcher Zünften organisierte «Sächsilüüte». Sechseläuten ist eines der bekanntesten Frühlingsfeste der Schweiz. Jedes Jahr, zum dritten Montag des Aprils verabschieden die Zürcher den Winter. In historischen Kostümen ziehen die Zunftmitglieder durch die Straßen und versammeln sich anschließend auf dem Sechseläutenplatz. Um 6 Uhr abends wird hier der Böögg auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die riesige Strohpuppe in Gestalt eines Schneemanns steht symbolisch für den Winter. Der Kopf ist mit über 200 Böllern gefüllt, sodass der Winter wortwörtlich mit einem Knall verabschiedet wird. Je länger es vom Anzünden des Scheiterhaufens bis zur Explosion des Kopfes dauert, desto schlechter wird der Sommer.
So viel Vielfalt an einem Ort
Zürich ist die Stadt der Abwechslung. Das urbane Leben in direkter Nachbarschaft zur Natur mit den Flussläufen der Limmat und der Sihl, die Altstadt neben neuen, trendigen Bars, Luxusmarken neben Trendlabels und Sightseeing mit Kunstgenuss. Wer abschalten will, erreicht in wenigen Minuten die idyllischen Bergwelten. Wer feiern will, kann in Zürich mehr als nur eine Nacht durchmachen.
Das evangelisch-reformierte Grossmünster in der Zürcher Altstadt ist das Wahrzeichen der Stadt und bietet eine einzigartige Aussicht weit über den Zürichsee bis zu den Alpen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Grossmünster zum Ausgangspunkt der Reformation in Zürich unter Huldrych Zwingli. 1781 bis 1787 entstanden die charakteristischen, neugotischen Turmabschlüsse.
Das historische Zentrum Zürichs mit engen Gassen, historischen Gebäuden, Zunfthäusern und malerischen Plätzen sind kaum an einem einzigen Tag zu erkunden. Zahlreiche Lokale und Cafés bieten vielfältige Stärkungen, die vielen Geschäfte laden zum Shopping ein und an Orten wie der Münsterbrücke oder der Rathausbrücke können die besten Erinnerungsbilder geschossen werden. Eine Schifffahrt auf dem Zürichsee darf natürlich auch nicht vergessen werden!
Wer Lust auf eine Zeitreise in das 11. Jahrhundert hat, muss Schloss Kyburg nahe Winterthur besichtigen. Die Burg erzählt die Geschichte der Herrschaft der Kyburger, eines der einflussreichsten Adelsgeschlechter des Schweizer Mittellands, aber auch der Landvogte. Über 800 Jahre Geschichte schlummern hinter den Schlossmauern und warten darauf, wiederentdeckt zu werden. Das Schloss befindet sich südlich von Winterthur. Nach einem Schlossbesuch bietet sich also die perfekte Gelegenheit, auch Winterthur kennenzulernen.