Wallis – Alpenlandschaften mit 300 Sonnentagen im Jahr
Der Kanton Wallis (frz. Canton du Valais) ist im Südwesten der Schweiz gelegen und damit Teil der Romandie sowie der Deutschschweiz. Eingebettet in die Bergwelten der Alpen wird der Mittelteil des Kantons vornehmlich durch die französischsprachige Bevölkerung und die Kultur Frankreichs beeinflusst, während der obere Teil des Wallis von der zumeist deutschsprachigen Bevölkerung geprägt ist.
Landschaft des Wallis
Geografisch zeichnen sich die Naturlandschaften des Kantons durch dessen Lage inmitten der Schweizer Alpen aus. Der höchste Berg der Walliser Alpen und zugleich auch der Schweiz ist die Dufourspitze (4634 m ü. M.). Aber auch das Nordend (4609 m ü. M.), die Zumsteinspitze (4563 m ü. M.) und Signalkuppe (4554 m ü. M.), der Dom (4545 m ü. M.), der Liskamm 4527 m ü. M.), das Weisshorn (4505 m ü. M.) sowie u. a. das Täschhorn (4490 m ü. M.) und nicht zu vergessen das berühmte Matterhorn (4478 m ü. M.) prägen die landschaftliche Naturschönheit der Region. Die Bergblicke des Wallis werden zugleich durch die drei größten Gletscher der Alpen, dem Aletsch-, Gorner- sowie dem Fieschergletscher bereichert. Trotz oder vielmehr gerade wegen der Lage des Kantons zwischen den im Süden gelegenen Walliser- und dem im Norden liegenden Berner Alpen herrscht dort ein im Vergleich zur übrigen Schweiz verhältnismäßig trockenes Klima. Insbesondere das Unterwallis gehört zu den trockensten Tälern in ganz Europa, sodass hier neben den Rebstöcken für die beliebten Walliser Weine auch Kakteen eine starke Verbreitung gefunden haben. Allgemein zeichnet sich das Klima im Wallis durch sehr trockene, teils dürre Sommer und kalte bis eisige Winter aus. Gleichzeitig kann es im Kanton zu teils erheblichen Temperaturunterschieden kommen. Wander- und Naturfreunde kommen hier also auch ganz auf ihre Kosten, denn im Wallis gibt es durchschnittlich 300 Sonnentage im Jahr.
Gemeinden in Wallis
Zu den wohl bekanntesten Gemeinden im Wallis gehören Sitten (frz. Sion) mit mehr als 30.000 Einwohnern, Monthey, Martigny, Siders sowie Brig-Glis. Besonders die Lage des Hauptorts Sitten in Mittelwallis, gleich an der Mündung der Flüsse Sionne und Rhone, eingebettet zwischen den steilen Weinhängen entlang des Flussufers, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Urlaubsreisende. Hier landen u. a. Kulturgüter, wie die Kathedrale Notre-Dame, die Fresken in der ehemaligen Apotheke Uffembort, das Grenette an der Rue du Grand-Pont 22, die Mediathek Wallis oder auch die nahe gelegene jungsteinzeitliche Siedlung Ville sowie das Historisches Museum des Wallis und das Kunstmuseum des Wallis kulturell interessierte Reisende zu einer historischen Spurensuche nach Sitten ein.

Kultur und Brauchtum im Wallis
Wie die anderen Schweizer Kantone ist auch das Wallis stark durch seine Traditionen und Brauchtum geprägt. An Feiertagen werden hier aus bunten Seiden- und Samttüchern und gefertigte traditionelle Trachten getragen. Ein besonderes Brauchtum im Wallis ist die Fastnachtszeit. Wenngleich heute nicht mehr ganz in seiner einstigen Vielfalt vollumfänglich erhalten, ist dies noch immer eines der kulturellen Highlights. Reisende sollten sich das Spektakel der Empaillés und Peluches in Evolène sowie die Tschäggättä im Lötschental, wenn möglich nicht entgehen lassen. In Evolène wird die Fastnachtszeit bereits am Dreikönigstag, also am 6. Januar, von Jugendlichen mit großen Kuhglocken eingeläutet. Der Höhepunkt der Fastnachtszeit findet sowohl in Evolène als auch im Lötschental zwischen dem 3. Februar, dem Tag nach Maria Lichtmess und dem Gigisdienstag statt. Hier treten dann die berühmten Fastnachtsfiguren bedeckt mit Schaf- oder Ziegenfellen und ihren Kuhschellen in Erscheinung. Die schaurigen Masken werden aus Arvenholz in traditioneller Handarbeit von ansässigen Handwerkern geschnitzt. Auch im Val d'Hérens wird zur Fastnachtszeit der Carnaval d'Hérens zelebriert. Die traditionellen Peluches, also die geschnitzten Holzmasken, bilden hier vornehmlich Katzen-, Fuchs- sowie Wolfsmotive ab, mit denen sich die Maskenträger unter das Publikum des Fastnachtsumzuges mischen und ihren Schabernack treiben. Am Fetten Dienstag, mit dem Entzünden der Poutratse schließlich wird das Ende der Fastnachtszeit und der Beginn des Frühlings eingeläutet.
Während der Sömmerung, der Zusammenführungen der Kuhherden für den Weidegang stellt sich ein Schauspiel ein, dass sowohl Viehzüchter als auch Schaulustige anzieht. Die Ringkuhkämpfe haben eine lange Tradition. Insbesondere die Eringer und Evolèner Kuhrassen gelten als sehr kampflustig. Der Kampf um den Rang als Leittier der Herde ist ein ganz natürliches Verhalten, bei dem die Kühe sich mit ihren Hörner bekämpfen. Die stärkste Kuh wird als Königin bezeichnet und führt die Herde beim Alpaufgang an. Jährlich findet in Aproz das Finale der Ringkuhkämpfe, auch als Stechfeste bezeichnet statt. Hier wird die Königin der Königinnen gekürt. Eine besondere Tradition, die auch Sie sich nicht entgehen lassen sollten.
Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten im Wallis
Der Kanton Wallis als Natur- und Kulturregion mit einer lange währenden Tradition bietet seinen Besuchern eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und naturnahen Aktivitäten. 8.000 Kilometer gut ausgeschilderte Wanderwege entlang von historischen Suonen, Bergbächen und Alpenseen bescheren Genusswanderern und ambitionierten Sportwanderern ganzjährig atemberaubende Naturblicke. Auch die spektakulären Mountainbike-Trails durch dichte Bergwälder und über Bergflanken sind ein Muss für jeden Radsportler. Sowohl im Sommer als auch Winter erwartet Sie zudem hoch oben auf den Gletschern der ungebremste Schneespaß, ob mit dem Rodel, Ski oder Snowboard. Pure Entspannung schließlich erwartet Sie in den erholsamen Thermalbädern des Wallis.
Zu den schönsten Natursehenswürdigkeiten im Wallis zählen eindeutig der unter Naturschutz stehende Talkessel von Derborence im Tal der Lizerne, einem Seitental bei Ardon mit dem durch zwei Bergstürze im 18. Jahrhundert entstandenen See. Auch den letzten großen Föhrenwald Europas, der Pfynwald, zwischen Leuk und Siders gelegen, mit seinen unzähligen Tier- und Pflanzenarten, sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Ebenso den Emosson-Stausee mit seiner beeindruckenden Seelandschaft.
Wer Bergwelten liebt, sollte sich einen Ausflug zum berühmten Matterhorn nicht nehmen lassen. Der wohl berühmteste Berg der Schweizer Alpen ist gerade aufgrund seiner markanten Gestalt zu einem Wahrzeichen der Schweiz sowie des Wallis avanciert. Gelegen zwischen den Walliser Alpen, Zermatt und Breuil-Cervinia, zieht der majestätische Gipfel jährlich tausende von Besuchern an. Auch das Matterhorn Museum in der Gemeinde Zermatt in Wallis ist ein beliebtes Ausflugsziel. Hier erfahren Sie alles zur spannende Geschichte der Erstbesteigung des Berges, die im Juli 1865 erfolgte.
Die Faszination der Eiswelt lässt sich im Wallis besonders gut im Jungfrau-Aletsch erleben. Dieses Gebiet wurde 2001 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt und bietet einen einmaligen Einblick in die Berg- und Gletscherlandschaften der Schweiz rund um die imposanten Felsmassive des Eiger, Mönch, der Jungfrau sowie des mit 23 Kilometern längsten Gletscher der Alpen, dem Aletschgletscher.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählt auch der größte Eispavillon der Welt oberhalb von Saas-Fee. Ein 70 Meter langer Stollen führt Sie hier tief in das jahrtausendealte Eis des Fee Gletscher. Für historisch Interessierte lohnt auch ein Abstecher nach Brig zu dem im 17. Jahrhundert erbauten Stockalperschloss. Freunde von Städtetouren sollten sich zudem keinesfalls die Altstadt Sittens, der Hauptstadt des Kantons Wallis, entgehen lassen.
Am besonders warmen Tagen wartet der Aquaparc Le Bouveret in Le Bouveret, einer Ortschaft am Rhônedelta gleich am Genfersee, mit seiner tropischen Landschaft, durchzogen von Grotten und Höhlen, Wasserfällen und Wellenbädern mit ungebremstem Wasserspaß für die ganze Familie auf Sie.
Kulinarische Spezialitäten aus dem Wallis
Einzigartig in Frische und Geschmack sind eindeutig die regionalen und saisonal verfügbaren Naturprodukte, wie Aprikosen und Spargel aber auch die herrlich sonnengereiften Weine, die hier in besonders hohen Lagen, wie bspw. in Visperterminen angebaut werden. Eine regionale Spezialität ist das Walliser Fruchtbrot, das aus einem sättigenden Roggenteig gefüllt mit Trockenfrüchten hergestellt wird. Berühmt ist das Wallis auch für seine traditionell hergestellten, besonders aromatischen und würzigen Bergkäse. Diese bilden zugleich auch die zentrale Grundlage für das Raclette Walliser Art, bei dem vor allem Käse aus den Regionen Val de Bagnes, Val d’Herens, Val d’Anniviers, Turtmanntal, Simplon oder auch Goms zubereitet werden. Aber auch Klassiker, wie das Käsefondue oder das Fondue Chinoise sind hier sehr weit verbreitet. Nicht zuletzt sind auch die Walliser Brättli oder die traditionelle Süßspeise "Sii" ein absolutes Muss für Feinschmecker. Sii ist ein Walliser Dessert, das traditionell mit Roggenbrot, Rosinen, Wein, Holunderblütensirup sowie Butter zubereitet wird.
Ein paar Minuten Wallis
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