St. Gallen (SG)
Der Kanton St. Gallen liegt in der deutschsprachigen Ostschweiz. Er grenzt an den Kantone Graubünden, Glarus, Schwyz, Zürich, Thurgau und umschließt die Halbkantone Appenzell Inerrhoden und Appenzell Auserrhoden. Der Kanton hat 507.000 Einwohner, wovon rund 82.000 in dessen gleichnamigen Hauptort St. Gallen leben.
In der historischen und verkehrsfreien Altstadt birgt die Stadt St. Gallen auch ein UNESCO-Weltkulturerbe, den Stiftsbezirk. Atemberaubende architektonische Meisterwerke, aber auch eine beeindruckende Landschaft, wie das Toggenburg, der Walensee und der Säntis (2.502m. ü. M.), verleihen dem Kanton St. Gallen seinen einzigartigen Charakter.
Kulturelle Blüte dank Napoleon?
Die Grenzen des Kantons gehen auf den französischen Kaiser und Eroberer Napoleon zurück, der im Jahre 1803 die Grenzen des Kantons willkürlich festlegte. Im Zuge dessen wurden die zuvor 12 souveränen Regionen mit ihren teils unterschiedlichen Lebensweisen zusammengeschlossen. So kam es, dass der Kanton sowohl für seine Textilwirtschaft, aber auch für seine alpine Viehwirtschaft bekannt wurde, welcher regionale Spezialitäten wie die St. Galler Bratwurst und die St. Galler Schüblig zu verdanken sind. Schon seit 1943 findet in St. Gallen jährlich die OLMA, die große "Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung" statt.
Politisch hatte der Kanton im Laufe der Geschichte mit einigen Hürden zu kämpfen. Von seiner Gründung 1803 musste die Kantonsverfassung bis zur aktuellen aus dem Jahre 2001 insgesamt sechs mal geändert werden. Mit der Kantonsgründung entstand ein kulturell vielfältiger und lebendiger Kanton mitten im Herzen der Schweiz. Dieser kann jedoch nicht nur mit seinem unglaublich reichen kulturellen Erbe, seiner florierenden Wirtschaft, sondern auch mit seiner Naturbelassenheit punkten. Sie bietet ein Mosaik aus zahlreichen Lebensräumen und somit auch eine Heimat für viele bedrohte Tierarten. 14 bedrohte Reptilien- und Amphibienarten, sowie sechs besonders gefährdete Fledermausarten haben in der Landschaft St. Gallens ihre Heimat gefunden.
Von St. Gallen aus alle fünf Nachbarländer der Schweiz sehen
Gerade einmal 9% der Gesamtfläche des Kantons sind besiedelt. Etwa die Hälfte der Fläche des Kantons wird landwirtschaftlich genutzt, während 31% von dichten Wäldern bedeckt sind und 13% aus Feldern und Gewässern bestehen. Die vielfältigen Flussläufe des Rheins, der Thur, der Linth, der Sitter sowie der Seez durchziehen das Land und prägen seine beeindruckende Landschaft. Von den Ufern des Bodensees bis zu den majestätischen Gipfeln, wie dem 3.247 Meter hohen Ringelspitz an der Grenze zum Kanton Graubünden, bietet St. Gallen eine breite Palette an Naturschönheiten und Wanderparadiesen.
Bekannter als der Ringelspitz ist jedoch der Säntis, auf dessen Gipfel die Kantone St. Gallen, Appenzell Inner- und Ausserrhoden aneinander grenzen. Auch wenn dieser mit seinen 2.502 Metern über dem Meer knapp 700 Meter weniger hoch in den Himmel ragt als der höchste Berg des Kantons, begeistert der Säntis sowohl Touristen als auch Einheimische mit einer überwältigenden Aussicht auf alle fünf Nachbarländer der Schweiz. Deutschland, Österreich, Lichtenstein sowie Italien und Frankreich sind bei klarer Sicht vom Säntis aus zu sehen.
Feiern mit Holzmasken und Wasserpistolen
Die Vielfalt der Bräuche und Traditionen in St. Gallen ist tief verwurzelt in der Geschichte der Region. Von den farbenfrohen Maskenumzügen bis hin zu den traditionellen Alpaufzügen spiegeln diese Bräuche die reiche Kultur und den Glauben der Menschen wider.
Die Sarganser Fasnacht ist mit ihren kunstvollen Holzmasken, die lokale Persönlichkeiten und alte Legenden zum Leben erwecken, ein außergewöhnlich buntes Erlebnis. In den Straßen von Altstätten herrscht während der Fasnacht ein buntes Treiben, angeführt von den faszinierenden Röllelibutzen mit ihren Wasserpistolen und farbenprächtigen Hüten. Beim Räbeliechtliumzug der Flawiler Lägelisnacht tauchen die Laternen der Kinder und Pechfackeln die Kleinstadt in ein mystisches Licht.
Nicht nur Feste und Bräuche prägen die Kultur von St. Gallen. Traditionelles Handwerk wie die kunstvolle Wandmalerei und die melodischen Klänge der Toggenburger Streichmusik sind noch heute so lebendig wie vor Jahrhunderten. In den alten Bibliotheken der Stadt St. Gallen zeugen kostbare Schätze von der reichen Tradition des Buchmacherhandwerks.
Prächtige Bauten und zauberhafte Tiere
Für Bewunderer atemberaubender architektonischer Meisterwerke bis hin zu jungen Tierfreunden ist von der Fürstabtei bis zum Baumwipfelpfad in St. Gallen für jeden etwas dabei.
-
Der Stiftsbezirk
Im südlichen Teil der Altstadt von St. Gallen schlummert eines der bis zum 19. Jahrhundert bedeutendsten kulturellen Zentren in Europa: Der Stiftsbezirk. Bestehend aus der Fürstabtei, der Stiftsbibliothek und dem Stiftsarchiv ist der gesamte Stiftsbezirk 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Neben der beeindruckenden Bauweise des ehemaligen Klosters und der Stiftsbibliothek verbirgt sich hier zudem über Jahrhunderte angesammeltes Wissen. Über 1300 Jahre reichen die Sammlungen des Stiftsbezirks nahezu lückenlos zurück. Im Jahre 2017 erhielten die Stiftsbibliothek und das Stiftsarchiv dafür die Auszeichnung "Memory of the World", oder auf Deutsch "Weltdokumentenerbe". -
Baumwipfelpfad Neckertal
Achtung! Nichts für Leute mit Höhenangst! Oder vielleicht ja doch?
Inmitten der Natur, umgeben von Baumkronen befindet sich im Neckertal ein außergewöhnliches Highlight. Durch ein abgeschlossenes Waldgebiet schlängelt sich der Wanderpfad auf Höhen zwischen 4 und 15 Metern durch die unteren und oberen Baumschichten. Der etwas andere Waldspaziergang bietet neue Blickwinkel für Jung und Alt. Auch Hobbyfotografen und Panorama-Fans kommen hier auf ihre Kosten. Die Aussichtsplatform ermöglicht einen faszinierenden Blick auf die voralpine Hügellandschaft bis hinauf zum Schwarzwald.Für den kleinen oder auch eher großen Hunger danach steht die Selbstbedienungsgastronomie im Wipfelhaus zur Verfügung. Kalt und warm gibt es hier alles, was das Herz begehrt, ganz nach Schweizer Tradition. Selbst Grillmeister kommen hier nicht zu kurz. Mehrere öffentliche Grillstellen laden zum gemütlichen Beisammensein ein.
-
Knies Kinderzoo in Rapperswil - Tiere hautnah erleben
Ziegenstreicheln ist und bleibt ein Highlight für Kinder in vielen Zoos mit einem kleinen Streichelgehege. Der Kinderzoo der Schweizer Zirkuslegende Rolf Knie setzt noch einen drauf. Welches Kind würde schließlich nicht gerne mal auf einem Elefanten reiten?
Im Kinderzoo gibt es viele spannende Führungen und fantastische Vorstellungen. In Knies Zauberhut, liebevoll nach seiner Form benannt, dem Multifunktonsgebäude des Zoos, gibt es noch sehr viel mehr Potential für leuchtend große Kinderaugen. Zahlreiche Veranstaltungen wie die Zaubershow, das Zookino oder das Kindermusical machen diesen Ort umso magischer. Einzigartige, erinnerungswürdige Erlebnisse mit der ganzen Familie sind garantiert.